Onda hat eingangs ja geschrieben:
ZitatKarma ist ein moralisches Konzept. Es erklärt die Welt aus der Perspektive der Moral. Es behauptet eine moralische Ordnung der Welt. Wer sich wohl verhält, wird belohnt. Wer fehlt, wird bestraft. WIe beim Himmel und der Hölle. Das gleiche Prinzip der Konsequenz sittlichen bzw. unsittlichen Verhaltens. Strafankündigung, Belohnungsankündigung über den Tod hinaus.
Neben der Frage, ob das nur ein Aspekt dieses Konzepts ist oder der einzige Grund für sein Bestehen, geht es noch um die Frage ob es als Grundlage für sittliches Verhalten geeignet ist. Ist es meiner Meinung nach in höchstem Maße. Natürlich kann es, wie alles, missbraucht werden - nämlich als Ausrede für Bequemlichkeit oder Hartherzigkeit. So ist es eben mit bequemer Gleichgültigkeit: man richtet sich alles wie man es braucht, dazu kann jedes Konzept herhalten. Wenn man das Konzept aber ernst nimmt, dann dient es als natürlicher Antrieb zu sittlichem Handeln: Gutes tun verbessert die eigene Situation, es zu unterlassen oder schlechtes zu tun, verschlimmert sie. Das macht solche Konzepte sehr brauchbar, weil doch dem Menschen oft das Hemd näher ist als der Rock. Wer ein gutes Herz hat den kann das Konzept nicht stören - er braucht es halt nicht in moralischer Hinsicht. Aber keine Gesellschaft kann funktionieren indem sie auf gute Herzen vertraut, weshalb Lohn und Strafe überall und allezeit eine unverzichtbare Rolle für den Menschen gespielt haben, ob hinter dem Gesetz nun Personen stehen oder Naturereignisse.