Beiträge von void im Thema „Über den Umgang mit Kritik“

    Einerseits ist es natürlich so, dass unheilsames und heilsames Denken gibt. und so natürlich auch unheilsames und heilsame Unterscheidungen. Und klare Unterscheidungen sind ja das Wesen von Kritik.


    Unterscheidungen werden aber andererseits auch leicht zu Abgrenzungen. Und sind nicht Abgrenzungen das Wesen von Verblendungen? Bedeutet Ego-Losigkeit nicht, aus dem ganzen heraus zu handeln statt aus dem Begrenzten und Abgeschiedenen? So verstehe ich Onyx gut: Der Weise denkt und handelt nicht partikular und beschränkt aus so eine Einzelperspektive sondern aus dem Ganzen heraus.


    Aber leider ist es so, dass man oft das Partikluare von dem aus dem Ganzen heraus handelnden nicht unterschieden kann. Bei Fußball geht das noch. Da gibt es die Spieler die sich gegenseitig foulen und den Schiedrichter, der für ausgleichende Gerechigkeit sorgt. Beim Staat gibt es Richter und Polizisten die für die Einhaltung einer für alle geltenden Gerechtigkeit sorgen und Krminelle, die die hintertreiben.


    Behandelt man hier beide Formen gleich und fordert ein Verbot von Fouls und roten Karten, von Banküberfällen und Polizeistreifen gleichermassen, so klänge das absurd.


    Stell dir mal eine moralisch integeren Menschen im dritten Reich vor. Nach und nach werden die Rechte der Mrnschen eingeschränkt, die ersten Bekannten werden deportiert. In so einer Situation ist, allein die Haltung in einer friedfertigen nichtunterscheidenden Sicht zu verharren schon Opposition. Die Zeugen Jehovas wurden deswegen ja schon desegen verhafftet, weil sie sich weigerten als Soldaten zu töten. In so einer Situation verkehren sich die Begriff:


    Kompromiss ist da womöglich Grausamkeit und Widerspruch ist Friede. So wie in einem reissenden Fluss ein Fels dadurch die Wellen pflügt, dass er unbeirrt an der Stelle stehen bleibt.


    So kann ich mir vortsellen, dass wenn da jemand ganz bei sich und seinen Werten des Nicht-Verletzenes bleibt, es für Ausstestehende wie ein krasser Konflikt rüberkommt. Ein unversöhnliches Aufeinanderprallen zwischen Menschnverachtung und Mitgefühl.


    Während das Gegenteil, der "Nicht Konfilkt" innerhlab des gegebenen Rahmens so aussehen kann wie harmonisch und versöhnlich mit dem Wellen zu schunkeln, während es real bedeuten kann unendlich abgetrieben und korrumpiert zu werden.

    Ich sehe da folgenden Grundwiderspruch:

    • Der Buddhismus setzt oft auf der Ebene inviduellen Wahrnehmung an.
    • Kritik findet auf einer sozialen Ebene geteilter Wahrnehmung statt.


    Daraus kann sich eine Haltung ergeben, die versucht, die zweite Ebene auf die erste zu reduzieren.


    Das kann man natürlich ersteinmal bei sich selbst tun. So wie ich in meiner spirituellen Praxis bei mir selbst alle möglichen Verblendungen und Illusionen rücksichtslos aufdecke - ist da die Denkweise - bin ich dazu verpflichtet auch bei anderen Illusionen und Anhaftung aufzudecken. Der Wunsch nach Distanz und Respekt bei andere erscheint dagegen nur als Äußerung des Egos.


    Reduziert man auch beim anderen die zweite Ebene auf die andere, so sind alle von ihm geäußerten Kritikpunkte lediglich seine eigenen Verblendungen.


    Wenn man diese beiden Strategien miteinander kombiniert, landet man bei soetwas wie dem Witz, von den beiden Irreärzte, denen man vorher gesagt hatte der andere sei dem Wahn verfallen, ein Arzt zu sein. Und wie bei den Irrenärzten liegt da letzlich ein Autoritätsproblem dahinter.