Beiträge von mukti im Thema „Meditation und Kontrolle“

    Onda:


    Auch wenn ich meinen Atem beobachte, kontrolliere ich ihn nicht. Im Gegenteil.


    Die Strategie bei diesen Sammlungs-Übungen ist immer die gleiche: der Geist wird mit Nicht-Gedanken gefüllt, auf dass kein "Raum" mehr für Gedanken übrig bleibe.


    Onda


    Erlebe das im Idealfall als befreiendes Herauskommen aus der Enge des Denkens und der Identifikationen mit all dem was ich im Grunde gar nicht bin.

    Onda:

    Du schließt die Augen und bemühst dich, die Aufmerksamkeit auf das Fließen des Atems zu lenken.
    Doch eine Vielzahl von Gedanken tritt auf den Plan und versucht deine Aufmerksamkeit zu erhaschen und dich von deinem Vorhaben abzubringen.
    Diese Gedanken scheinen ein Eigenleben zu führen. Sie kommen, ohne eingeladen zu sein. Sie drängen sich dir auf, wie ungebetener Besuch.
    Und es stellt sich die Frage: Wer ist hier eigentlich Herr im Haus?
    Meditation ist auch - und in großem Maße - ein Bemühen um Kontrolle. Kontrolle über den "Besuch" im Hause des Geistes.


    Niemand ist Herr im Haus würde ich sagen. Der Besuch kommt und geht, wer da was kontrollieren will der kommt auch zu Besuch und geht auch wieder, wenn man ihn lässt und nicht festhält.


    Meditation betrifft ja nur ein Glied des achtfachen Pfades. Und da gibt es auch verschiedene Formen, indem man den Geist auf bestimmte Objekte richtet, wie im Satipatthana-Sutta beschrieben.


    Onda:

    Besteht die Gefahr, dass die kontrollierende Instanz im Geist sich für ein stabiles Ich hält? (Ich kontrolliere, also bin ich).


    Die Gefahr ist bereits Realität geworden, das Ich zu beseitigen ist Zweck der Meditation und es Pfades.


    Onda:

    Ist das Bedürfnis, etwas unter seine Kontrolle zu bringen ein Ausdruck von Machtgelüsten oder von Ängstlichkeit?


    Macht und Genuss würde ich sagen sind die zwei Hauptunterstützer des Ich. Ängstlichkeit entsteht, wenn etwas nicht beherrschbar ist, wenn etwas ungenießbar ist, entsteht Abscheu oder Frustration.


    Onda:

    Ab wann wird Kontrolle repressiv?


    Wenn sie nicht zum Zweck der Loslösung eingesetzt wird.


    Onda:

    Ist Kontrolle vielleicht ein unpassendes Wort für achtsame Wahrnehmung?


    Naja, Kontrolle ist nicht Wahrnehmung, sondern aktives Eingreifen. Auch in bestimmten Meditationsformen findet Geisteskontrolle statt.


    Gruß, mukti