malsehen:Alles anzeigenmukti:Andererseits, ist mir dazu noch eingefallen, wäre es wohl auch sinnvoll jemanden der nichts weiß von Spiritualität darauf hinzuweisen. Gerade in der höchsten Not ist man da empfänglich, und wenn noch genügend Zeit ist, kann eine Beschäftigung mit Weisheitslehren und Meditation wesentlich dazu beitragen, die Situation zu bewältigen. Darauf sollte man eigentlich aufmerksam machen, und wenn der Betreffende dafür offen ist , würde ich eine Einführung empfehlen, etwa "das Wort des Buddha" von Nyanatiloka, vielleicht das Sattipathana Sutta, und diverse Textstellen heraussuchen, die vom Tod handeln in Bezug zur Anattalehre. Auch die diesbezüglichen tibetischen Schriften könnten da helfen. Hm, man könnte eigentlich auch einé Art Totenbuch nach Texten aus dem Pali-Kanon zusammenstellen.
Immer, wenn jemand die Frage nach buddhistischer Missionierung stellt, wirft man sich in den Staub des "das tut der Buddhist nicht, höchstens auf Anfrage".
Wenn es darum geht, den Löffel abzugeben (es gabg ja schon einmal so einen Thread), ist man allgemein hurtig dabei, die Lehre noch im letzten Moment an den-/diejenigen zu bringen.
Das erinnert mich doch stark an das Prinzip der Not-Taufe. Die dazugehörigen Floskeln und Rituale fand ich damals im Gottesdienst immer am spannendsten im Gesangbuch nachzulesen…
Die christliche Seele ist ja nun tendentiell verloren, wenn sie nicht richtig hinübergeht. War der Buddhist da nicht weiter?
Darüber hinaus frage ich mich, ob diese Verkopplung (Sterben = da muss noch Buddhismus rein) nicht doch einen tiefen Blick auf das Heilslehrenpostulat wirft, dass eine Religion letztlich um die zwei Fragen "warum bin ich hier?" und "warum muss ich schon wieder gehen?" kreist. Da hatte ich mir mehr erhofft.
Und – es wurde ja schon nach der voraussichtlichen Dauer des Sterbens gefragt – wenn die Rezeption des Buddhismus – wie meist postuliert – etwas mit intensiver Auseinandersetzung auf sprachlich/intelkektueller Ebene, der Praxis-Ebene der Meditation und der nicht-verbalisierbaren Einsichts-/Erkenntnisebene zu tun hat und die Zeitachsen dieser Prozesse in der Regel als eher lang angesehen werden – was will man erreichen, einen Crash-Kurs? Ist das nicht etwas schräges, wie die letzte Ölung (s.o.)? Ich würde mir etwas mehr Vertrauen in das Konzept der Zeitlosigkeit wünschen.
Ich meine für mich ist das Ableben final, aber der Buddhist hat da doch eigentlich eine andere Auffassung?
Wenn man im Dhamma nur Religion sieht, die jetzt noch schnell reingeprügelt werden muss, dann bringt das sicherlich nichts.
Aber wenn man im Dhamma die Naturgesetze sieht wie alles miteinander verknüpft ist, dann kann das nie der falsche Zeitpunkt sein diese jemandem Nahe zu bringen.
Und da du die Zeit angesprochen hast. Ich kann mir vorstellen, das sich jemand der kurz vor dem Tod steht, in viel kürzerer Zeit auf das Dhamma einlassen kann, da er eben kurz davor steht alles loszulassen (alles loslassen zu müssen).
Da Bedarf es dann nicht unbedingt jahrelanger Text-Studien und Meditation. Da kann dann schon einkurzes und intensives Gespräch, über die Welt, über Leben und Tod, reichen um Einsicht, Loslassen und Gleichmut zu erzeugen.
Vielleicht geht dessen Einsicht in das Dhamma am Ende sogar noch weit über das des "Aufklärers" hinaus, aufgrund der besonderen Umstände.