Beiträge von Wohlwollen im Thema „Gewissensunruhe“

    Liebe Sangha!


    Geronimo:

    Ich glaube das nicht, das man das vorher irgendwie gelernt haben muss. Es gibt auch genug Mörder und Vergewaltiger die partout nicht einsehen können was sie falsch gemacht haben, die aber erstaunlicherweise den Rest ihres Lebens von Albträumen verfolgt werden...


    Diese "Mörder und Vergewaltiger, die partout nicht einsehen können was sie falsch gemacht haben" sind 1. sehr selten und 2. Menschen ohne Fähigkeit zur Empathie. Sie können gar kein Gewissen aufbauen, da sie emotional nicht anhand von Regeln lernen können (intellektuell verstehen sie diese schon). Ein Kind, das ein Verhalten zeigt, was die Eltern untersagt hatten, lernt, dass es sich nicht so verhalten sollte. Die Strafe (der Tadel) wird vom Kind bereits erwartet, wenn es dieses Verhalten zeigt. Selbst wenn die Eltern dann nicht mehr da sind, erwartet es emotional den Tadel und empfindet einen unangenehmen Spannungszustand. Und dieses nennen viele Gewissen.


    Ich sehe das oft bei älteren Leuten, die fürchterlich aufgeregt sind untätig oder inaktiv zu sein, da sie früher gelernt hatten wie schlecht es sei untätig zu sein. Auch, wenn dieser Druck zur Aktivität und Arbeit nicht mehr so stark da ist, haben sie diesen verinnerlicht und fühlen sich schlecht, wenn sie mal eine halbe Stunde in der Sonne sitzen.


    Wohlwollen _()_

    Liebe Sangha!


    mukti:

    Nein, für mich nicht, das Gewissen ist ganz wichtig um Einsichten zu haben und das Rechte voranzutreiben, um zu läutern und eine ethische Gesinnung zu entwickeln. Jeder Mensch hat ein Gewissen, nicht nur Mönche. Die Mönche und Nonnen richten sich ja nicht nach Regeln der Autorität willen, sondern weil sie ihr Gewissen ganz reinigen wollen, indem sie immer das Heilsame tun. In jedem sind die Gesetze der Natur und der Vernunft und die liebende Güte angelegt, und wenn man nicht danach handelt, äussert sich das durch Gewissensunruhe, wenn man dafür offen ist und es nicht verdrängt oder unterdrückt.


    Wobei die Gewissensbildung sehr stark mit der Verinnerlichung von Regeln und Normen aus der sozialen Umwelt zu tun hat. Jemand, der nie gelernt hat was die Unterscheidung zwischen Heilsamen und Unheilsamen ist, wird auch kein Spannungsgefühl erleben, wenn er/sie z.B. jemanden bestiehlt.


    Wohlwollen _()_