Beiträge von Kirschbluete im Thema „Seinen Eigenen Weg zum Buddhimus finden.“

    Hallo Sakko,


    ja, das mit dem Geld kann so eine Sache sein.
    Als ich mal von einer lieben Vajrayana-Freundin eingeladen wurde, einen gemeinsamen Nachmittag mit einem (nicht unbekannten) Tulku zu verbringen, hatte ich fast schon Gewissensbisse, denn ich weiß, wie tief andere in die Tasche greifen, um sich überhaupt eine Unterweisung von diesem Tulku leisten zu können.
    Es war auch sonnenklar, dass ich keine Schülerin von ihm werde.


    Meine Gewissensbisse waren allerdings dann auch schnell verschwunden, weil es ein herrlich entspannter und heiterer Nachmittag mit einem unvergesslichem Abendessen war.


    Aber ich weiß, welche Kosten im Buddhismus entstehen können und ich war nie bereit für einen Lehrer oder eine Unterweisung zu zahlen, um "einen Rang höher" steigen zu können.


    Was ich aber von Herzen gerne mache ist, entweder im Wat immer wieder mal Geld für die Mönche in das entsprechende Kästchen zu werfen und ich zahle regelmäßig einen angemessenen Betrag für die kleine und wunderbare "gemischte Gemeinschaft", weil ich dieses friedvolle Beisammensein der unterschiedlichen Schulen einfach unterstützenswert empfinde.


    Ich habe übrigens mit der "Gruppierten Sammlung" angefangen und es hat ca. 1,5 Jahre gedauert, bis ich sie durchgearbeitet habe. Momentan arbeite ich ich durch die "Mittlere Sammlung" (da habe ich zwei Ausgaben: die von Neumann und die von Zumwinkel).
    Es gibt eine ganz kleine private Gruppe, in der wir gemeinsam in den Schriften lesen und uns auch Antworten erarbeiten.
    Und so tasten wir uns immer ein Stückchen weiter.....

    Hallo Mauradon,


    das Thema ist zwar schon eine Weile her, aber ich halte es für ein Thema, das immer wieder auftreten kann und wird.
    Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass sich der persönlich gangbare Weg Schritt für Schritt fügen kann ohne, dass man sich sehr viel den Kopf darüber zerbrechen muss.


    Bei mir hat sich eines ins andere eingereiht.
    Von einer Asienreise an zu einer Überlegung, die viele Jahre gedauert hat bis zum Beitritt in eine Vajrayana-Gruppe.
    Da habe ich mich erst mal sehr wohl gefühlt, aber (ohne etwas Konkretes im Hinterkopf zu haben) ich habe in dieser Gruppe schon danach gefragt, ob es denn Bücher gibt, die sowas wie eine "Bibel für Buddhisten" sind.
    Der Begriff Pali-Kanon war mir da erst mal völlig fremd.


    Ich habe mich nicht unwohl in der Gruppe gefühlt, hatte einen supernetten tibetischen Lehrer und das, was ich rückblickend erstaunlich finde:
    es war, als ob er mich schon für meinen "Schulwechsel" vorbereitet hätte.


    Innerlich hatte ich aber überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich beim Theravada lande und "es" ist einfach passiert.


    Ich war mit "meinen Tibetern" überhaupt nicht im Argen, aber ich habe nach etwas gesucht, das ich nicht mit Worten benennen konnte (außer eben die "Bibel" für Buddhisten ;) )
    Jedenfalls bin ich vor einigen Jahren an einem schönen Sommertag spontan mit einer Freundin in einen Tempel gegangen.
    Es gab ein Gespräch mit einem Mönch, bei dem mir sonnenklar war: "Hier bin ich in meinem buddhistischen Herzenszuhause angekommen."


    Ich hatte dann zwar meinen "Tibetern" gegenüber einen unbeschreiblichen Loyalitätskonflikt, weil mir auch nie irgendwas "Schlimmes" passiert ist.
    Aber das Erlebnis in dem Tempel war für mich so ein klares Erkennen, dass ich eine Heimat gefunden habe, bei der ich erst beim "Finden" gespürt habe, wie sehr ich nach dieser "Heimat" gesucht habe.


    Von dem Moment an, hat sich bei mir und in mir viel zum "Ruhigen" gewendet, auch wenn die erste Zeit erst sehr unruhig für mich war.
    Allerdings hatte ich von allen Leuten in der Vajrayana-Gruppe bedingungslose Unterstützung (und so treffen wir uns auch heute noch in einem Zentrum, in dem drei Schulen an unterschiedlichen Tagen vertreten sind: Vajrayana, Zen, Theravada).


    Manchmal kann ich es kaum fassen, wie sich alles gefügt hat.
    Was ich damit sagen will:
    man kann die Dinge getrost auf sich zukommen lassen, wenn man auf Bauch und Herz hört.