Beiträge von xxx im Thema „Missbrauch in Buddhistischen Gruppen“

    nibbuti


    Ursprünglich ging es ja um eine Studie " Zen hat keine Moral".


    Prinzipiel lauert jedoch in jeder Gruppe, in der ein dominantes Männchen allein zu oberst auf dem Affenfelsen sitzt, eine gewisse Gefahr, das es seine Macht (miss)braucht. Erst recht weil ein solches Männchen oft für manches Weibchen besonders attraktiv erscheint.
    Zumindest wenn diesbezügliche Triebe auf beiden Seiten noch unzureichend versiegt wurden. Wenn es sich um eine Buddhistische Gruppe handelt so sollte man vom Lehrer zumindest das Einhalten der Silas voraussetzen dürfen. Verlassen kann man sich aber nicht darauf.


    Bakram

    Hallo


    Als völlig unbetroffener Querdenker, verfolgte ich diesen Thread bisher mit einem Schmunzeln. Nun, da hier offenbar eine neue Qualität der Diskussion auftaucht ist es an der Zeit auch mal etwas quer zu denken.


    Ich möchte zuerst C.G Jung zitieren (Die große Befreiung" von Daisetz Teitaro Suzuki, Rascher-Verlag (1958), Übersetzung von Dr. Felix Schottlaender)


    Zitat

    So groß der Wert des Zen-Buddhismus für das Verständnis des religiösen Wandlungsprozesses ist, so wenig wahrscheinlich ist seine Verwendbarkeit beim westlichen Menschen. Die zum Zen nötigen, geistigen Vorbildungen fehlen im Westen. Wer würde bei uns das unbedingte Vertrauen in einen überlegenen Meister und dessen unverständlche Wege aufbringen? Diese Achtung vor der größeren menschlichen Persönlichkeit findet sich nur im Osten."


    Man gewinnt den Eindruck, dass Zen sinnvoll zu praktizieren die völlige Unterwerfung des Übenden unter die Autorität eines lebenden Meisters voraussetzt.


    Unter solchen Voraussetzungen ergibt der Begriff "Missbrauch am Schüler" überhaupt keinen Sinn. Ein Meister verfügt über seine Schüler rechenschaftslos, weil er eben Meister ist. Er darf seine Schüler den Arm abschneiden lassen, sie tagelang im Schnee stehen lassen und was es sonst noch für Geschichten gibt.


    Erst vor dem Hintergrund unserer westlichen, durch die französische Revolution geprägten Ideale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit entsteht das Unrechtsbewusstsein, welches (Macht-) Missbrauch empfindet.


    Bevor jetzt alle die Hände verwerfen sollte man sich auch mal klar machen, dass wir hier, einige möglicherweise romantisch verklärt, versuchen eine mittelalterliche Religionen möglichst 1:1 in den Westen zu übernehmen. Viele die sich darauf einlassen sind auf einer archetypischen Suche nach einer verloren geglaubten heilen Welt.


    Damit man mich richtig versteht, ich bin kein Buddhismusgegner, eher ein Reformer. In dieser Hinsicht hat mir der Spruch eines westlchen Dojoleiters gefallen, der von sich sagt ich bin nur der, der hier für Ordnung sorgt und am Ende das Licht ausmacht.


    Gruss Bakram