Beiträge von Karnataka im Thema „Diskussion: "Buddhistische Wiedergeburt"“

    Elliot:
    Zitat

    "In diesem Fall, Student, bin ich einer, der spricht, nachdem er analysiert hat; ich spreche nicht einseitig. Ich lobe nicht den falschen Weg der Praxis, weder bei Haushältern, noch bei jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen sind; denn, sei es ein Haushälter oder einer, der in die Hauslosigkeit gezogen ist, jemand, der den falschen Weg der Praxis eingeschlagen hat, verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht, aufgrund der Tatsache, daß er den falschen Weg der Praxis eingeschlagen hat.


    Ich lobe den richtigen Weg der Praxis, sowohl bei Haushältern, als auch bei jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen sind; denn, sei es ein Haushälter oder einer, der in die Hauslosigkeit gezogen ist, jemand, der den richtigen Weg der Praxis eingeschlagen hat, verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, aufgrund der Tatsache, daß er den richtigen Weg der Praxis eingeschlagen hat." (MN 99)


    Das hätte er vielleicht auch kürzer sagen können... :)

    Ein paar Gedankensplitter zur Wiedergeburt…


    Ich meine, es handelt sich hier zunächst um die Frage: Gibt es etwas nach dem Tod? Ich habe Zweifel, dass diese Antwort eine Autorität geben kann, ein erleuchteter Meister oder eine philosophische oder buddhistische Theorie. Nicht wirklich.


    Eine solche Überzeugung, zwar die Antwort „Ja“, die dem intellektuellen Hin und Her bedingungslos standhält, ist sehr persönlich, denke ich. Ich glaube auch, dass sie nicht auf eine Theorie aufbaut und nicht angefüllt ist mit Wissen. Man bäckt kein Konstrukt aus Geist-Philosophie und verschreibt sich ihr mit Haut und Haar. Funktioniert nicht.


    Vielleicht nehmen manche Menschen diese Überzeugung aus der Kindheit mit, andere treffen sie mit dem Herzen und wieder andere begegnen ihr im Moment größter Verzweiflung. Ich glaube, es gibt dafür kein Rezept und keine Methode. Ist jedoch dieses „Ja“ geschafft, so ist, was die Metaphysik betrifft, beinahe alles geschafft. Meine Meinung.


    Erst nachdem man dieses Wesentliche für sich erkannt hat, haben die Fragen, die so beschäftigen, wirklichen Sinn, finde ich. Hat dieses Etwas was mit „Geist“ zu tun oder nicht, ist es persönlich oder unpersönlich, kommt es gar zu einer Wiedergeburt oder existiert vielleicht doch das Himmelreich?


    Mein persönliches „Ja“ auf die ursprüngliche Frage erlebe ich als Freude und Befreiung. Freilich interessiert es mich besonders, die Meinungen der buddhistischen Meister zu hören und darüber nachzudenken. Doch es irritiert mich keineswegs, wenn beispielsweise ein Christ von seiner Seele spricht (was immer er persönlich darunter versteht…), im Gegenteil, denn ich höre sein „Ja“!
    (Sofern mir seine sonstige Weltanschauung nicht auf den Sack geht…)