Beiträge von Onda im Thema „Bedingtes Entstehen“

    Bailong:

    Hi Onda

    Onda:

    Nach Nagarjuna ist jede dieser Behauptungen falsch!


    Und nach Dir?


    Da muss ich nochmal ein wenig recherchieren.
    Vor allem hier:
    http://www.amazon.de/World-Doe…TF8&qid=1355136662&sr=8-1


    Hagen stellt in diesem Buch Nagarjunas Tetralemma anhand einer Kaffeetasse vor.


    Die Falschheit von Satz 1 ist rasch erklärt: Eine Tasse ist nicht nur eine Tasse, sondern enthält auch zahlreiche Nicht-Tassen-Elemente
    Die Falschheit von Satz 2 auch: Eine Tasse ist mehr als die in ihr steckenden Nicht-Tassen-Elemente, sie lässt sich also nicht ausschließlich darüber definieren.


    LG
    Onda

    Hier sind wir jetzt beim Tetralemma des Nagarjuna angelangt.


    Er analysierte vier Behauptungen:


    1) Die Erbsensuppe ist die Erbsensuppe
    2) Die Erbsensuppe ist Nicht-Erbsensuppe
    3) Die Erbsensuppe ist sowohl Erbsensuppe als auch Nicht-Erbsensuppe
    4) Die Erbsensuppe ist weder Erbsensuppe noch Nicht-Erbsensuppe


    Nach Nagarjuna ist jede dieser Behauptungen falsch!

    Axel Benz:
    Bailong:

    Aber nu' kommts: wenn man von der Zweiseitigkeit alles Dinglichen ausgeht (und da wird Dir nix anderes übrigbleiben, denn jedes A hat formallogisch auch ein nicht-A: Eier plus Mehl plus Backofen = Kuchen; NichtEier plus NichtMehl plus NichtBackofen = NichtKuchen), dann muss es logisch zwingend eine nichtdingliche, nicht bedingte Welt geben, sonst gäbe es keine Dingliche. Oder?


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe...


    In der Welt der Begriffe gibt es zu allem ein Gegenteil...
    Onda


    Zitat

    Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. (= Ud VIII.3)

    Axel Benz:

    Ich weiß nicht, was 'zwei sich durchdringende Seinssphären' sind.


    Mach'n Thread auf zum Thema "Die Zwei Wahrheiten von Nagarjuna" - da wird nur so'n Zeugs kommen... (Und natürlich auch die Paliban-Kommentare, dass das A-Dhamma sei).
    Die meisten Religionen, auch der Buddhismus, gehen von zwei Seinssphären aus. Die einen nennen's irdisch und überweltlich, die anderen relativ und absolut, wieder andere manifest und unmanifest... Das ist ein Denkmuster, ein religiöser Archetypus, der die Spiritualität der Menschheit prägt.


    Onda

    Axel Benz:


    Onda
    Erläuterst du mir den Unterschied zwischen 'relativer' und 'absoluter' Wirklichkeit?


    Längeres Thema. Ein paar "Antworten"/Synonyme finden sich in deinem neuen Thread "Definition: Erleuchtung".
    Kurz: Zwei sich durchdringende Seinssphären.
    Onda

    M III 63: „Wenn dieses ist, wird jenes; mit dem Entstehen von diesem entsteht jenes. Wenn dieses nicht ist, wird jenes nicht; mit dem Vergehen von diesem vergeht jenes.“

    Axel Benz:


    Onda
    was ist der Unterschied zwischen 'alles' und 'alle Phänomene'? Gibt es etwas jenseits der Phänomene?


    Alles = Relative Wirklichkeit + Absolute Wirklichkeit.
    Alle Phänomene = Relative Wirklichkeit, das Manifeste
    Jenseits der Phänomene = die nonduale Sphäre der absoluten Wirklichkeit, nibbana, Gott, das Unmanifeste


    Zitat

    Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. (= Ud VIII.3)


    Onda