Matthias65:
Grüß Dich Matthias
Der Morgen begann schon um 5.00 Uhr mit der ersten Meditationssitzung
und zog sich durch den ganzen Tag mit Unterbrechungen zu den Mahlzeiten
und einem halbstündigen Rundgang durch das Labyrinth
(ein extra im Waldgarten eingerichtete Anlage)
Damals war ich noch nicht so weit, länger als eine halbe Stunde zu sitzen,
das machte mir Schwierigkeiten und Beinschmerzen.
Wir konnten uns aber einen Stuhl nehmen oder flach auf den Rücken legen.
Das Schweigen war das mentale Problem.
Kein Fernsehen, kein Händy, nix, auch während den Mahlzeiten,
Stuben- oder Küchendienst war Reden nicht erlaubt.
Was soll ich sagen . . .
sich selbst in eine so extreme Situation zu bringen,
fördert so einiges zutage, womit ich selbst niemals rechnen konnte !
Es gab und gibt noch eine kleine Kapelle im Haus,
dorthin begab ich mich kurz vor dem Schlafengehen noch allein
zur Meditation, um eine andere Atmosphäre zu haben ohne
die 10 Leute tagsüber.
Dort stürzte plötzlich alles aus mir heraus,
ich versank in einem Tränenmeer, denn ich sah mich
mit Jesus Christus im Garten Gethsemane in seiner
unendlichen Einsamkeit und die Worte, die er sprach,
verbunden mit der Traurigkeit, daß keiner seiner
Anhänger, in dieser entscheidenden Nacht mit ihm ge-WACHT haben,
seine Not, seine Verlorenheit waren MEINE.
Der Meditationslehrer stand natürlich für Einzelgespräche
(wenn man es wollte) bereit.
Nach diesem Erleben hat für mich das Fragen aufgehört,
seitdem bin ich wachsam und mit meinem Herrn und Meister
verbunden aus tiefstem Herzen.
LG