Beiträge von accinca im Thema „Mantrarezitation vs Atembeobachtung“

    Jinen:
    Zitat

    Warum ist die reine Atem-Beobachtung "manipulativ"?


    Es ist eine künstliche Technik. Es ist der Versuch, den Geist am Atem anzubinden. Sitze einmal einfach nur so und tue nichts und du wirst den Unterschied sehn und spüren._()_


    Es ist sicher viel manipulativer zu behaupten reine Atembeobachtung sei manipulativ.
    Eher ist Kaffee trinken und Klavierspielen manipulativ als Atembeobachtung.

    Matthias65:

    Die Idealvorstellung ist also, dass während das Mantra rezitiert wird, sich der Geist an die positiven Inhalte der Worte des Mantras bindet und somit nicht mit anderen, d. h. negativen Gedanken beschäftigen kann

    [/quote]
    Das (re-)zitieren aus dem Dhamma ist immer gut - hatte ich in anderer Formulierung ja gesagt.
    Sind ja auch keine sinnlosen Sprüche.

    Matthias65:

    Wenn Du merkst, dass bei der Atembetrachtung Gedanken aufkommen, die Dich vom Meditationsobjekt Atem ablenken, kann es durchaus sinnvoll sein, Mantren zu rezitieren. Wenn Du eine gewisse Zeit das Mantra rezitierst hast, kannst Du wieder zum Atem zurückkehren u.s.w.


    Der Buddha hat das allerdings nicht gelehrt und das sicher mit Grund. Solche "Mantras"
    gibt es in der Lehre des Buddha nicht. Trotzdem kann man Gedanken zum Schutz (wenn
    man denn keinen anderen Ausweg sieht) benutzen. Aber es sind dann alles sinnvolle
    und heilsame Gedanken oder kurze Zusammenfassungen positiver Lehrinhalte die
    man sich gemerkt hat. Infrage kommt jegliche heilsame Vorstellung die der Geist
    früher schon einmal hatte und sich dabei beruhigt hat. Ungeeignet sind das Murmeln
    sinnloser Silben oder unverständliches Gemurmel. Das bietet keinen wirklichen Schutz
    und erinnert eher daran den Bock zum Gärtner gemacht zu haben. Man kann dem Geist
    nichts gutes tun indem man ihn sinnloses Zeug denken läßt. Auch wenn man sich das einbilden sollte.

    Jinen:

    Aber beides sind Techniken, die den Geist beschäftigt halten, letztlich sind sie manipulative Techniken.


    Tatsächlich soll es ja solche geben, die das einfache beobachten des Atmens
    schon als "manipulative Technik". zu bezeichnen pflegen.
    Und wenn das schon so ist, dann möchte ich noch einen Schritt weiter
    gehen und verraten das nicht die Beobachtung des Atmens manipulativ ist,
    sondern, das ganz normale Leben, die Arbeit, wie die Freizeit alles manipulativ,
    und gegen die Beobachtung des Atems nicht gezählt werden kann. Man könnte
    sogar soweit gehen und sagen die einfache Beobachtung des Atems ist die einzige
    manipulations freie Zeit.
    Noch besser als nur die Beobachtung des Atems ist die Beobachtung die sich
    des ganzen Körpers und den damit verbundenen Erscheinungen widmet. Die
    Art der Meditation nennt der Buddha kāyagatāsati. Diese Meditation, des mit
    Abstand Beobachtens (kāyagatāsati), ist für die völlige Erlöschung des Leidens
    unerläßlich wie der Buddha lehrte. Sie konfrontiert auch den Geist mit den
    Dingen, so wie sie sind, ohne sie durch die Brille des manipulierten Geistes zu sehen.
    Somit führt sie zum aufdecken jeglicher Manipulation und Illusion bzw. Verblendung.