Beiträge von Amdap im Thema „Stellung d. Pflanzen im Buddhismus/ Bewusstseinszustand“

    Liebe Leute,


    vielen Dank für Eure zahlreichen Gedankenanstöße zu diesem Thema, danke für den lebendigen Austausch, sowie die Buchempfehlung.


    Als ich das Thema einstellte, schrieb ich:



    "Bd9-K01Schmidthausen.pdf
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    Da heißt es auf Seite 7, ganz unten, dass (nach Ellison Banks) die Pflanzen im ältesten Buddhismus auch als ein "Grenzfall am oberen Rand der Skala der Lebewesen betrachtet werden könnten", denn (weiter auf Seite 8 ) sie seien den Arhats vergleichbar und nicht durch Dumpfheit, sondern durch Klarheit/Geläutertsein charakterisiert; zu Recht weist aber Schmithausen auf die Problematik dieser Sichtweise hin (ff).
    Hier möchte ich hinzufügen, dass es sich aus meiner Sicht um eine Verwechslung handelt, nämlich indem man hier einen unentwickelten Zustand für Transzendenz hält. Ich meine, dass sich die Pflanze auf der Skala der spirituellen Evolution in einem Vorläufer-Zustand, also vor Erkennen der Subjekt-Objekt-Unterscheidung befindet, was verwechselt wird mit Transzendierung der Subjekt-Objekt-Unterscheidung.


    Genauso könnte man behaupten, dass Kinder sich im Zustand der Erleuchtung befinden, obwohl ihre Ausdrucksweise aus einem Zustand resultiert, der da in Wirklichkeit da herrührt, dass ihr Gehirn noch nicht die vollständige und notwendige Prägung erfahren hat. Es ist auch ein Vorläufer-Zustand, nur anders als im Pflanzenbeispiel.
    Diese Verwechslung wird gerne von gewissen Esoterikern benutzt, und als Beweis wird gern die Szene in der Bibel angeführt, wo Jesus ein kleines Kind in die Mitte seiner Jünger stellt mit seiner Rede dazu. Diese Rede hat unglücklicherweise zu zahllosen theologischen Eiertänzen und verkorksten Morgenandachten im Rundfunk geführt.



    Dieses hatte ich bereits in einem anderen Forum eingegeben. Leider hat bisher keiner darauf reagiert, was ich sehr schade finde.
    Vielleicht habe ich hier mehr Glück?"



    Bisher ist noch niemandem die Ähnlichkeit zwischen den Inhalten des grünen und des roten Abschnitts aufgefallen. Noch niemand hat sich darüber Gedanken gemacht oder sich geäußert.
    Beide Abschnitte enthalten dengleichen Irrtum als Grundlage.


    Habt Ihr mit diesem Irrtum schon mal Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich gemacht?
    Wenn ja, was für welche?
    Ich selbst erfahre nicht nur verkorkste Morgenandachten als auffällig in dieser Richtung, sondern könnte noch ein anderes kleines Beispiel nennen. Vor Jahren nahm ich mal in einer Art Wellness-Hotel in idyllischer Umgebung an einem Kursus "Atemtherapie" teil. Der Kursus war mir eigentlich nicht so wichtig, sondern vielmehr die idyllische Umgebung. Aber nun ja. Die Kursleiterin glaubt im Ernst, dass man schon erleuchtet sei, wenn man in ihrem Kurs einen entspannten Zustand erreicht hatte (im Gegensatz zum Stress des Alltags). Das sei schon alles, was man maximal erreichen müsse, um Erleuchtung zu erlangen, so meinte sie - mehr sei nicht nötig.
    Auch dieses ist ein verhängnisvoller Irrtum, ähnlich wie oben das Beispiel in meinem roten Abschnitt.


    Liebe Grüße, Amdap

    .


    Liebe Leute,


    bitte studiert einmal den interessanten Artikel von Schmithausen:




    Da heißt es auf Seite 7, ganz unten, dass (nach Ellison Banks) die Pflanzen im ältesten Buddhismus auch als ein "Grenzfall am oberen Rand der Skala der Lebewesen betrachtet werden könnten", denn (weiter auf Seite 8 ) sie seien den Arhats vergleichbar und nicht durch Dumpfheit, sondern durch Klarheit/Geläutertsein charakterisiert; zu Recht weist aber Schmithausen auf die Problematik dieser Sichtweise hin (ff).
    Hier möchte ich hinzufügen, dass es sich aus meiner Sicht um eine Verwechslung handelt, nämlich indem man hier einen unentwickelten Zustand für Transzendenz hält. Ich meine, dass sich die Pflanze auf der Skala der spirituellen Evolution in einem Vorläufer-Zustand, also vor Erkennen der Subjekt-Objekt-Unterscheidung befindet, was verwechselt wird mit Transzendierung der Subjekt-Objekt-Unterscheidung.


    Genauso könnte man behaupten, dass Kinder sich im Zustand der Erleuchtung befinden, obwohl ihre Ausdrucksweise aus einem Zustand resultiert, der da in Wirklichkeit da herrührt, dass ihr Gehirn noch nicht die vollständige und notwendige Prägung erfahren hat. Es ist auch ein Vorläufer-Zustand, nur anders als im Pflanzenbeispiel.
    Diese Verwechslung wird gerne von gewissen Esoterikern benutzt, und als Beweis wird gern die Szene in der Bibel angeführt, wo Jesus ein kleines Kind in die Mitte seiner Jünger stellt mit seiner Rede dazu. Diese Rede hat unglücklicherweise zu zahllosen theologischen Eiertänzen und verkorksten Morgenandachten im Rundfunk geführt.



    Dieses hatte ich bereits in einem anderen Forum eingegeben. Leider hat bisher keiner darauf reagiert, was ich sehr schade finde.
    Vielleicht habe ich hier mehr Glück?


    Liebe Grüße, Amdap