Beiträge von nibbuti im Thema „Buddhismus 2.0“

    Doris Rasevic-Benz:


    Leute, ich denke, ihr lest gar nicht richtig. Ihr lest den Namen Batchelor und schon läuft die Projektionsmaschine. Dann wird einfach nur dagegengeredet und sich echauffiert wie am Stammtisch.
    Ausgerechnet diejengen, die mit den Texten nur so um sich schlagen, sind nicht in der Lage einen einfachen deutschen Text zu lesen und zu verstehen. :(


    Für mich ist es schlicht Zeitverschwendung den Batchelor zu lesen, da er sich ohnehin zumindest offiziell auf die frühesten Quellen des Dhamma bezieht (minus die meditativen Einsichten).


    Grüße

    Geronimo:

    Der 8fache Pfad hat nichts von seiner Gültigkeit verloren, kann er auch garnicht. Begehren ist die fundamentale Triebfeder jedes fühlenden Wesens. Wer das erkennt und vollkommen durchdringt kann Befreiung erlangen. Was sollte heute daran anders sein als früher?


    Geronimo hat die Weisheit des Pfads, die frei von Zweifelssucht & Erneuerungssucht ist.


    Für Hausmenschen ist es durchaus legitim ihren persönlichen Pfad den gegebenen weltlichen Umständen anzupassen, zB wenn sie Weihnachten oder Ostern feiern wollen, gibt es eben das 11. Pfadglied richtiges Eiersuchen usw, aber das hat dann wenig mit 'edel' & samma zu tun.


    Grüße

    Merkur-Uranus:


    Der Begriff "Buddhismus" ist bekanntermaßen ja ein europäischer Begriff, noch keine 200 Jahre alt.


    Das mag sein, ist aber hier bloß ein Einspruch basierend auf Hörensagen & hat wenig mit dem Buddh-a zu tun, auf den man sich dabei bezieht.


    Merkur-Uranus:

    Alles was wir "Buddhismus" nennen, sehen wir durch unsere europäische Brille -


    Sehe ich durch die Dhamma-Brille.


    Merkur-Uranus:

    ob uns das nun bewusst ist oder nicht, ob wir das nun mögen oder nicht.


    Sprich für dich selbst, lieber MU.


    Grüße

    Matthias65:

    nibbuti schrieb ja von einem unerleuchteten Bodhisattva. Sowohl im Theravada als auch im Mahayana kommt zuerst aber die "Erlösung" und dann ist man als "erleuchteter" Bodhisattva unterwegs, um anderen auf ihrem Weg zu helfen. Unerleuchtete Bodhisattvas gibt es also weder im Theravada noch im Mahayana.


    Das hat wenig mit der Realität der Buddahlehre zu tun, lieber Matthias.


    Ein Bodhisatta ist hier einer, der noch nach Bodhi sucht, ganz unabhängig davon, ob da ein Ideal oder scholastische Definition dahinter steht, die gerade dem aktuellen Zeitgeist entspricht.


    "Als ich noch ein unerleuchteter Bodhisatta war" ist ein bekannter Standardsatz des Buddha, den er anwendet, wenn er von seinem Leben vor dem Bodhi spricht.


    In Wirklichkeit gibt es überwiegend unerleuchtete Bodhisattas sowohl im Mahayana als auch im Theravada, da viele die Lehre nicht kennen und stattdessen annehmen, dass das in diesem Leben gar nicht mehr möglich ist.


    Wie schon gesagt, besser ein wenig mit der Lehre des Buddha beschäftigen, auf den man sich bezieht, statt nur mit Hörensagen von ehrwürdigen Gelehrten.


    Grüße

    sarvamitra:

    Buddha war ein Kind seiner Zeit. Veda, die älteren Upanishaden etc. und vorallem eine seit Jahrhunderten bestehende religiöse Erstarrung im verkrusteten Brahmanismus. Der Buddhismus mußte gleichsam, wie der Jainismus, als Antwort und Reformbewegung enstehen. Wenn nicht jetzt, dann Jahrzehnte später. Die Zeit war reif. Das war keine Revolution,und auch nicht gegen Religion prinzipiell. Revoluzzertum hätten die Brahmanen auch garnicht geduldet. In der Gegend Buddhas hatten die Kshatriyas noch die Oberhand und "kämpften" auch gegen die Brahmanen sie zu behalten. Buddha war Kshatriya und unter ihnen hatte er anfangs auch den meisten Zulauf. Soviel mal zum historischen Hintergrund. Von säkularer Philosophie war garnicht die Rede. Soviel auch zur metaphorischen Interpretation der Wiedergeburtslehre. Das ist natürlich meine Meinung. Mag auch manches nicht mehr zeitgemäß sein, mit einem kastrierten Buddhismus kann ich jedenfalls nichts anfangen.


    Hi sarvamitra


    Das ist in der Tat deine Meinung.


    Buddha war kein Kind seiner Zeit, auch wenn er vor seiner Erleuchtung, als unerleuchteter Bodhisatta, aus dem Hausleben auszog und Meditation übte. Das war es aber auch schon mit dem zeitlichen Trend.


    Das Dhamma des Buddha war keine Reformbewegung für ein verkrustetes Brahmanentum, da er Wahrheiten & Zusammenhänge entdeckte & erklärte, die den Brahmanen völlig fremd waren. Bloß deren Sprache hat er gesprochen & einige vorhandene Vorstellungen erläutert, das war es aber auch schon in der Hinsicht.


    Was ersichtlich wird, wenn man sich mit dem Dhamma des Buddha beschäftigt, statt nur mit Hörensagen von ehrwürdigen Lehrern oder Gelehrten.


    Grüße