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Ich benutze den Begriff „säkular“ in drei sich überschneidenden Bedeutungen: 1) Im üblichen Sinn, in dem das Wort auch aktuell in den Medien verwendet wird: Dort ist „säkular“ das, was im Unterschied sogar Gegenteil zu dem steht, was als „religiös“ bezeichnet wird. Wenn bei einer Podiumsdiskussion über ein Thema wie die Existenz Gottes der Moderator sagt, dass er nun X einladen möchte, eine säkulare Position zu der Frage darzustellen, dann verstehen wir die Begriffe „säkular“ und „religiös“, ohne dass wir diese allzu präzise definieren müssten. 2) Ich werde den Begriff ebenso mit vollem Bewusstsein seiner etymologischen Wurzeln verwenden. Im lateinischen bedeutet saeculum „dieses Zeitalter“, „dieses Jahrhundert“ oder „diese Generation“. Mit dieser Bedeutung beziehe ich mich auf alle Beziehungen, die wir zu unserer, dieser Welt haben. Also alles, was das Leben auf unserem Planeten für uns in persönlicher, sozialer und im Bezug auf unsere Umwelt ausmacht. 3) Ebenso verstehe ich den Begriff in seiner westlichen, historisch-politischen Bedeutung. Ich beziehe mich hierbei auf (Definition v. Don Cupitt) „Den Übergang der Hoheit über einen bestimmten Lebensbereich von der Kirche auf die ,weltliche‘ Macht des Staates. Cupitt zeigt auf, wie in den letzten zwei-, dreihundert Jahren „ein weiträumiger und langanhaltender Prozess der Säkularisierung die Gänze unserer Kultur verändert. Der religiöse Einflussbereich schrumpft langsam bis zu dem Punkt, an dem die Mehrheit der Menschen ihr ganzes Leben ohne auch nur einen Gedanken an Religion leben kann und dies auch tut“ (Cupritt 2011, 100).
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