Beiträge von freeman im Thema „Koan Anfängerfragen eines Dzogchen-Praktizierenden“

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    Moin, Ji'un Ken,


    und herzlichen Dank für Deine weiteren Erläuterungen!


    Ji'un Ken:

    Wir arbeiten ausschließlich mit Koan.


    Ok, ich wußte nicht, daß dies auch möglich ist!


    Ji'un Ken:

    Ich bemerke bei mir, wie mir Etikettierungen zunehmend unwichtiger werden.


    Da gehts Dir wie mir :)


    Ji'un Ken:

    Ich habe in meinem Leben genug Schlachten geschlagen. Ich habe gelernt, mir meine Kämpfe aus zu suchen.


    Ein geschickter Schachzug von Dir 8)



    LG,
    freeman

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    bel:
    freeman:


    Also, ich hab ja nirgends behauptet, daß man "damit machen kann, was man will", oder?


    Du nicht. Und deshalb mußt Du Dich auch nicht darauf beziehen.


    freeman:

    Wenn ich Dich recht verstehe, dann sind Koan zwar letztlich existenzielle Fragen des Lebens an sich. Aber sie lassen sich nur im Umfeld eines Lehrer-Schüler Verhältnisses sinnvoll und fruchtbar einsetzen, richtig?


    Wenn jemand einen buddhistischen Weg geht, in dem das ne Rolle spielt - dann ja.


    Na, mehr wollt ich doch garnicht wissen :)





    Quelle: http://www.youdopia.com/2012/0…-the-funniest-thing-ever/

    bel:

    Mal was zur "Transzendenz" - beim Buddha ist damit nicht die Überwindung von Worten und Begriffen gemeint, sondern das Überschreiten des Denkens - nicht etwa durch "Erfahrung", nicht durch Spiritualität, nicht durch "eines Sprunges auf eine andere Ebene des Begreifens" - sondern durch ganz gewöhnliche Tat.
    Klar, ist langweilig.


    Doch doch, ich denke, das hab ich schon verstanden :)

    bel:

    Klar kann man damit "machen was man will"


    Also, ich hab ja nirgends behauptet, daß man "damit machen kann, was man will", oder?


    Zitat

    So wie ich es kennengelernt habe, hat alles darin existenzielle Bedeutung - wer spielen will, kann ja gern was anderes machen.


    Und etwas anderes habe ich nirgends behauptet. Du glaubst nicht, daß ich nur spielen will, oder? Dann wäre nämlich Deine Antwort überflüssige Liebesmüh, oder?


    Wenn ich Dich recht verstehe, dann sind Koan zwar letztlich existenzielle Fragen des Lebens an sich. Aber sie lassen sich nur im Umfeld eines Lehrer-Schüler Verhältnisses sinnvoll und fruchtbar einsetzen, richtig?



    Genau das meinte ich in meinem vorangegangenen Post. Und ich sehe da, exakt in dem Sinne wie in meinem Post, Gemeinsamkeiten zum Gautama Buddha ("Gottlob" hätt ich beinah gesagt) :)

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    Moinmoin, Ji'un Ken,



    vielen Dank zunächst für Deine detaillierte und erhellende Antwort.


    Zitat

    Was der Buddha dazu gesagt hätte, weiß ich nicht. Ist mir auch recht egal. Vielleicht kann man es ja herausfinden.
    Vielleicht findet man aber auch heraus, das viele Gespräche, die er mit seinen Anhängern geführt hat, Ähnlichkeiten zu Koans aufweisen.


    Nun ja, ganz egal ist es mir ehrlich gesagt nicht. Immerhin gilt ja auch der Zen als ein Ableger des Buddhismus, wenn ich das richtig sehe. Koan haben mit Zen-Buddhismus zu tun, wenn ich das richtig sehe...


    Ich persönlich habe schon den Eindruck, daß in vielen Lehrreden des Gautama ein "Unsagbares Paradoxon" durchscheint, z.B. wenn er vom Nibbana spricht oder wenn es um die Frage geht, ob der Erwachte nach dem Tode sei oder nicht sei usw. Ich habe den Eindruck, daß manche Koan dieselbe Zielrichtung auf jenes existenzielle, unsagbare Paradoxon haben, wie eben der Gautama. Aber natürlich schliesse ich nicht aus, dass ich völlig daneben liege.


    Wie ist das eigentlich im Zen? Studiert ihr den Palikanon oder andere buddhistische Schriften? Bezieht ihr Euch im Kern auf den Gautama Buddha und seine Lehrreden? Wo ist die Gemeinsamkeit zwischen Zen und dem ursprünglichen Theravada Buddhismus? Eine Gemeinsamkeit gibts ja auf jeden Fall, nämlich das Sitzen betreffend... gibt es weitere? Du hast die Silas erwähnt. Auch das eine (nicht nur) buddhistische Tugend. Was sind die weiteren wesentlichen Gemeinsamkeiten zwischen Zen und dem ürsprünglichen Theravada?

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    Werter Ji'un Ken,



    hier im "Chan/Thien/Seon/Zen"- Forum fand ich folgende Aussage:


    Zitat

    Jede existenzielle Frage oder Aussage ist ein Koan.



    Wenn ich nicht irre, kam diese Aussage von einem Buddhisten. Nun meine Fragen:


    Ist dies eine richtige oder eine falsche Aussage? Kann man die grundlegenden, existenziellen Fragen des Menschen als Koan betrachten oder gibt es da einen Unterschied?


    Und: Gibt es evt. eine Möglichkeit, zu eruieren, was Gautama Buddha zur Koan- Praxis gesagt, gedacht hätte?