Beiträge von Doris im Thema „Koan Anfängerfragen eines Dzogchen-Praktizierenden“

    Zitat

    Er hat aber anders "begriffen".
    In der Nähe eines Buddha kommt es zur Einheit des Gemütes, zu tiefer Konzentration, wenn das Wesen wenig Befleckungen ( Bonno ) hat


    Wie auch immer. Kau nicht so an Worten herum.


    Ich habe keine Ahnung wozu es in der Nähe eines Buddha kommen kann. All das, was Du beschreibst geht wohl auch so. Wäre es anders, so wären alle Leute um den Buddha herum erwacht.

    Noch mal eine Erklärung aus meiner (noch sehr wackeligen) Chan-Sicht und -Erfahrung.


    Es wird gerne die Szene als Ursprung des Koan zitiert, in dem der Buddha eine Blume hochhob und Mahakasyapa schlagartig begriff.
    Historisch sind die Sammlungen wohl einfach gesammelte Situationen, wie eine Dokumentation. Sie sind exemplarisch, aus der Situation entstanden.
    Jeder Erklärung von Koans sagt nur was über denjenigen aus, der gerade erklärt.


    Ich will ein Beispiel von mir bringen, das sich auf einem klassisches Vorbild beruht:
    "einen Ziegelstein zu einem Spiegel polieren" :D
    Das war für mich überhaupt nicht absurd und ist es immer noch nicht. Und je länger ich darüber kontempliert habe, umso richtiger ist der Satz für mich. Wie die "klassische" Auflösung lautet, spielt dabei überhaupt keine Rolle (man wird da ja gerne von anderen Buddhis mit der "richtigen" Lösung beglückt). Ich habe den Ziegelstein so lange poliert, bis er zu meinem Spiegel wurde. Mir war es klar und mein Lehrer hat mich verstanden. Mehr ist nicht wichtig.
    Daher vermute ich, dass Koans immer auch etwas Individuelles sind. Es gibt keine "richtige Lösung" wie bei einem Kreuzworträtsel. Und doch gibt es eine letztendlich Lösung, denke ich.
    Ich weiß für mich heute, dass tatsächlich alles ein Koan ist. :D


    Liebe Grüße
    Doris