Ich kann sowohl meine Innenwelt, als auch die äussere Welt beeinflussen und verändern.
Manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal kaum. Kann ich die äussere Welt nicht auf Anhieb ändern, kann ich an meiner Einstellung arbeiten und schon wird die äussere Welt auch komplett anders erlebt, so, als wäre alles anders. Es ist jedenfalls für mich vollkommen klar, daß es letztlich keinen Unterschied zwischen Aussen-und Innenwelt gibt.
Eine vom Innenleben unabhängige Existenz der Aussenwelt gibt es in meinem Geist nicht. Mag ja sein, daß manche der Ansicht sind, die äussere Welt bestünde ohne den wahrnehmenden Geist selbständig. Ich kann das jedenfalls nicht bestätigen.
Das ist auch die Bedeutung, der beiden Wahrheiten. Nämlich, wie die Dinge sind, und wie sie uns erscheinen. Auch leidbringende Umstände, werden höchst unterschiedlich erlebt. Auch die moralischen Themen wie Holokaust und sexueller Mißbrauch. Wir möchen gerne, daß das für jeden schlimm ist und es ist in unseren festen Vorstellungen drinnen, daß es aus jeder Perspektive schlimm und übel ist.
Sagt jemand: "ich fand das nicht schlimm", wird der Person unterstellt, ihre Wahrnehmung sei falsch.
Dabei hat die Person einfach nicht oder weiniger gelitten, als die Gutmenschen glauben können.
Ein allgemeingültiger Maßstab wird vorausgesetzt und der moralische Finger ist schnell oben.
Der Buddhismus lehnt generell eine Opferhaltung ab. Der Grund ist klar, denn es wird weder von Zufall noch von Fügung, noch von göttlichem Willen gesprochen. Sondern von Karma. Was ich heute tue, wird die erlebte Realität meiner Zukunft. Ist meine Zukunft jetzt Realität geworden... Schnell geben wir gerne anderen oder den Umständen die "Schuld" an unserer Situation. Das entzieht uns der Eigenverantwortlichkeit, in der Zukunft. So bleiben wir vom Zufall abhängig, was eindeutig nicht Buddhistisch wäre.
Meine Quellen sagen, daß der Buddha als erstes gelehrt hat, welche Handlungen zu Glück und welche Handlungen zu Leid führen. Karma. Wie kann man Glück oder Leid ohne äussere Umstände definieren? In unserer erlebten Welt geht das nicht. Also entweder, er hat quatsch erzählt, und es gäbe da Dinge, die sich unserem Einfluss entzögen, oder eben nicht. Dann würde das in der Konsequenz bedeuten, wir können nur mit Zufall Samsara verlassen, denn es hinge von anderen ab, ob wir voran kommen, oder nicht.
Das mag bis zu einem bestimmten Punkt stimmen, aber Befreiung bedeutet ja, Abhängigkeit zu verstehen. Könnte ich das allerdings nicht für die Zukunft beeinflussen, wären wir vom Ansatz her schon nicht fähig, meine Zukunft in die Hand zu nehmen. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall.
Die moralischen Hammer auszupacken, machen die Erklärung über die Selbstverantwortung weder klarer, noch sinnvoller. Ich jedenfalls, finde es extrem entspannend, schwierige, äussere Umstände als das zu sehen, was sie sind: Eine Erfahrung im eigenen Geist. Mehr Wahrheit, kann ich in der äusseren Welt nicht finden.