Beiträge von Lirum Larum im Thema „Karma, die unliebsame Diskussion“

    Kainer Wahr:

    ... Dem Hinweis, daß dort z.T. eine perverse Karmatheorie vertreten wird, die das Opfer für die Gewalttat die an ihm begangen wird verantwortlich macht, während man sich keinen Deut um den Täter kümmert, möchte man nicht so gerne folgen. ....


    Das ist ja auch völliger Blödsinn, warum sollte man dem denn dann folgen?
    Mir klingt das sehr nach "falsch verstehen wollen" Deinerseits, Kainer Wahr.
    Dann damit hier hausieren zu gehen, auf diese verdrehende Weise, ist auch schlechter Stil.


    Okay, so gesehen ist ein Buddha ein "Niemand" und die Aussage ("Niemand entgeht...") könnte als korrekt gelten.
    Das ist aber 1.) spitzfindig und
    2.) klingt "Niemand entgeht..." eher nach "Jüngstem Gericht" und "Göttlicher Vorsehung" als nach "Karmagesetz". Karma ist eben wandelbar.
    Ich denke schon, dass z.B. ein Angulimala durch seine Läuterung der normalen harten Vergeltung entgangen ist. Anstatt für Jahrmillionen in Höllen zu schmoren, wurde er nur vom Mob verprügelt. Das würde ich "er ist entgangen" nennen.
    Und er war noch kein Buddha.

    Mirco:
    accinca:

    Warum?


    Ja, warum?


    Gruß


    Mein Gedankengang ging in Richtung Vier Edle Wahrheiten:
    Wenn es laut 3) eine Beendigung des Leidens gibt und
    4) der Edle 8fache Pfad zur Beendigung des Leides führt,


    dann GIBT es also auch eine Beendigung des Karmas und ich würde schätzen, wer das Leid beendet hat, der ist der ganzen Sache entgangen. Oder?
    Somit muss doch die Aussage NIEMAND - im Sinne von NIE auch nur ein jemand - falsch sein...


    Also, Sätze die mit "Niemand entgeht..." überhaupt beginnen, klingen zwar schön dramatisch, müssten jedoch gerade aus buddhistischer Sicht völlig falsch sein. :P

    bel:
    vimokkha:

    Accinca kennt den Schmerz auch. Und psychische Gewalthandlungen sind auch grausam.


    Jeder kennt nur seinen Schmerz wirklich - alles andere sind Projektionen - die einer wirklichen Zuwendung zum Schmerz Fühlenden hinderlich sind.


    Ach, dazu hab ich gerade einen tollen Satz in einem wikipedia-Artikel gelesen:


    Kommunikation bezieht sich nur scheinbar direkt auf die Umwelt. Tatsächlich bezieht sie sich nur auf die von ihr nach ihren eigenen Gesetzen wahrgenommene innere Abbildung der Umwelt, also letztlich auf sich selbst. Diese Selbstbezüglichkeit, auch als Selbstreferenzialität oder Autoreferenzialität bezeichnet, ist typisch für jede Kommunikation.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbindungstheorie