Beiträge von Angulimala im Thema „Dzogchen/Mahamudra“

    Mir scheinen die Bewertungen in "Über- und Unterbuddhismus nicht sonderlich sinnvoll zu sein. Tatsächlich kann ich diese Geisteshaltung nicht nachvollziehen.

    Ich verstehe den Unterschied nur aus Sicht des Weges. Aus Sicht des Weges, mag auch das Ziel anders betont wirken. Aus Sicht des Ziels hingegen, gibt es keinen Unterschied.


    Der Unterschied im Mahamudra und im Dzogchen ist die Sichtweise und ein etwas anderer Zugang. Die Pfeiler einer Praxis sind immer Sichtweise und Meditation zusammen. Hier liegt die Betonung auf der Sichtweise.


    Mahamudra sorgt für die reine Sicht, Dzogchen für die klare Sicht.
    "Reine Sicht" bedeutet, daß man die Dinge als in sich selbst befreit erlebt. So, als würde man ein Bild in Wasser malen: Während es entsteht, löst es sich bereits auf.
    "Klare Sicht" betont das makellose, ungehinderte Erscheinen der Dinge, so wie der Mond, der sich mühelos im Wasser spiegelt.


    Das Mahamudra kann man gut praktizieren, wenn man die Dinge nur ungern auf Abstand halten möchte. Dzogchen kann man gut praktizieren, wenn man Dinge gerne auf Abstand hält.


    Mir wäre neu, wenn der Rgenbogenkörper Dzogchen Ziel sein sollte. Sicherlich weist er auf eine Verwirklichung hin, ist aber wohl weder das eigentliche Ziel noch gibt es das bei den Kagyüs nicht.