Siduchna:Lehrt der Buddha nicht, dass man Menschen, die Anderen Leid zufügen mit Mitgefühl für ihre Verblendung begegnen soll und ihnen gegenüber keinen Groll hegen soll?
Dürfen dann überhaupt noch Verbrecher bestraft werden?
Aus gutem Grund haben wir in der westlichen Welt die Trennung von Staat und Religion. Also ist die weltliche Gerichtsbarkeit für Verbrecher zuständig und nicht die Religion (wie z.B. bei den Taliban in Afghanistan):
ZitatAlles anzeigenViele westliche Staaten sind zwar nicht nach ihrer Verfassung explizit laizistisch, praktizieren jedoch in unterschiedlichem Ausmaß die Trennung von Staat und Religion(en) und so die Neutralität des Staates in religiösen und weltanschaulichen Belangen. In diesem Sinne gelten die meisten Staaten in Afrika, Amerika und Europa als säkular.
Der Katholizismus akzeptiert seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine relative Laizität des Staates und der weltlichen Sachbereiche (vgl. Gaudium et Spes, 1965), hält aber an seinem geistlichen Absolutheitsanspruch fest. Den evangelischen oder orthodoxen Staatskirchen ist eine Anerkennung des Laizismus eigentlich nicht möglich; sie gelingt nur auf dem theologischen Umweg über den traditionellen „Gehorsam des Christen“ gegenüber jedweder Obrigkeit (Röm 13,1 EU), also auch der säkular-demokratischen. Die evangelischen Freikirchen haben das Staatskirchentum immer abgelehnt, also aus religiöser Perspektive die Religionsfreiheit gutgeheißen, und begrüßen daher auch die jüngere Selbstkorrektur der katholischen Position.