Beiträge von gbg im Thema „Zum Kern der Sache“

    VOOM108:

    Bei den Gnostikern gibt es ja auch das Analog zu Atman - Brahman in der Vorstellung von Gott und Gottesfunken, die mir aber - soweit ich das verstanden habe - nicht ganz die Radikalität der höchsten mystischen Belehrungen des Buddhismus oder Bön/Dzogchen erreichen. Der Unterschied scheint mir da zu liegen: Ist das "Ich" ebenso göttllich/Buddha wie das "Selbst"? Ist das Fleisch ebenso göttllich wie die Seele? usw.


    Wie im Buddhismus wird auch in der Christlichen Mystik das Ich (M. Eckhard sagt Kreatur) als wandelhaft erkannt und damit als nicht permanentes Selbst als ohne "Eigennatur" sagt "der" Buddhist.
    (Es existiert nicht aus sich selbst heraus!)
    Außerdem kann immer gesagt werden neti neti. Das Selbst ist nicht das nicht das. Aber Buddha leugnete wie bereits angemerkt das Selbst nicht ihm ging es mehr um dieses wandelhafte Ich (das er nebebei bemerkt in seiner Existenz ebenfalls nicht leugnete). Die negative Theologie erkennt aber ein nach aller Negation übrigbleibendes "Seelenfünklein" (atman in den Upanishaden) dieses entspricht der Buddhanatur im Buddhismus (Mahayana) und setzt dieses Seelenfünklein gleich mit der Nondualität Gott (Brahman in den Upanishaden). Die Trinität und Offenbarung wird von Meister Eckhard und den anderen Mystikern anerkant aber die Trinität transzendiert.


    Man kann nach der negativen Theologie nur sagen das Gott ist aber nichts über seine Wesenheit aussagen. Nicht anders verhält es sich ja mit dem Nirvana das auch als nondual aufzufassen ist.


    Ist jetzt aber leider OT.


    Ende OT

    VOOM108:


    Ich habe mir eine Zeitlang angewöhnt, für solche Zwecke Worte aneinander zu kleben, hierfür bsp.weise das Alles.Nichts, die Realitäts.Illusion. Man kann halt mit Worten Non-Dualität nur durch Umschreibung angemessen ausdrücken. Und jedes Wort, das man verwendet, wird irgendwann von vielen Leuten verdinglicht und schon verliert es seine transformatorische Kraft und wird zum Wort-Götzen... :)


    In der Christlichen Mystik gibt es ja die Methode der Negation. So gelangt zum Beispiel ein Meister Eckhard über die Kreatur (budh. Ich) nur durch Negation hinaus zum mystischen Seelenfünklein (budh. Buddhanatur bzw. Selbst) und Gott (Nirvana) [beide als nondualität verstanden] wobei die letzten beiden wie auch die Analoga atman und brahman der Upanishaden ihnen (wenn man einmal den Klang der Worte für einen Moment vergisst...) entsprechend identisch sind.

    VOOM108:

    Nicht ohne Grund ist ein Bodhisattva eine Vorstufe eines Buddha. Als Buddha ist man nicht mehr von Mitgefühl motiviert. Das braucht man nicht, weil an auf natürliche Weise ohnehin immer das Richtige tut. Moral, Ethik und Mitgefühl spielen nur da eine Rolle, wo Unterscheidung stattfindet.


    :) Dem kann ich nur zustimmen. Da bin ich ganz deiner Meinung.

    VOOM108:
    Zitat

    Das ist wohl? wie mit einem Universum das nach S. Hawking mit allem Inhalt aus dem Nichts (es entsteht erst der Raum dann mit Materie in ihm) wenn seine Gesamtenergie (v.a. Gravitation/Kinetische Energie und Ruheenergie der Teilchen) nur Null ist und es flach ist geworden existieren kann.


    Es gibt kein Nichts :) Von Nichts käme nichts, aber da kommt und kam ja was... Also muss die Grundannahme, dass vorher Nichts war, falsch gewesen sein. Da ist immer Potential und Bewusstsein. Die von der gleichen Natur sind.


    Aus der Nondualität (das meinte ich mit Nichts; Das Nichts oder das Etwas beide sind austauschbar!) ist alles entstanden. Sie gleicht dem Sein als existierend d.h. als Eines und dem Nichtsein als unwahrnehmbar d.h. als ohne ein Zweites.

    VOOM108:

    Mitgefühl ist auch nur ein Konzept :) Wenn es keine Trennung zwischen Ich und Welt gibt, dann ist Mitgefühl hinfällig. Mitgefühl spielt nur in einem Bezugsrahmen eine Rolle, in dem es eine Trennung zwischen Subjekt und Objekt gibt.


    Dem möchte ich doch wiedersprechen.
    Nondualität ist als eines ohne ein Zweites neben sich aber nur die ganze unaufgeschnittene Torte. Die Vielheit d.h. die Tortenstückchen (Teilchen Menschen) die lose aneinanderliegen (denen es als Teilen an Info über das Ganze aus dem sie hervorgegangen sind und zu dem sie nun zurückstreben noch mangelt) und der Leeraum dazwischen (Wechselwirkungsraum Kommunikationsraum) sind auf dem Weg zur Vollendung d.h. im Aufgang in die Nodualität. Bis dahin gilt natürlich die Moral.

    VOOM108:

    Ja, man kann das über die Leerheit verknüpfen, oder man verknüpft es über die Klarheitsnatur. Spielt keine Rolle, weil es am Ende auf das Gleiche herauskommt :)


    Zitat

    Ich denke nicht. Als Selbst (nicht als Ich das ist nur maya) bin ich Nondualität die das diffetrenzierende Denken nicht erfasst!


    In der reinen Sicht oder im natürlichen Gewahrsein ist auch "Ich", "Maya" und "differenzierendes Denken" nicht getrennt von der Erleuchtung :)


    Das ist wohl? wie mit einem Universum das nach S. Hawking mit allem Inhalt aus dem Nichts (es entsteht erst der Raum dann mit Materie in ihm) wenn seine Gesamtenergie (v.a. Gravitation/Kinetische Energie und Ruheenergie der Teilchen) nur Null ist und es flach ist geworden existieren kann.

    indolariawest:
    gbg:


    Gehen wir von einem "Gedanken" aus. Und jetzt macht man sich auf die Suche nach einem Denker. Da lässt sich nichts finden. Beschreibe so gut es geht nachvollziehbar Schritt für Schritt was du dann tust, oder auch nicht, und was sich dabei einstellt, oder auch nicht. ;)


    Ich denke nicht. Als Selbst (nicht als Ich das ist nur maya) bin ich Nondualität die das diffetrenzierende Denken nicht erfasst!


    Ich kann immer nur sagen neti neti. Das bin ich nicht Das bin ich nicht.

    VOOM108:


    Gedanke? Ist ein Gedanke. Schmerz? Ist Schmerz. Alles ist einfach so, wie es ist, und so wie es ist, ist es erleuchtet. Es gibt eigentlich nur eines, das eine Unterscheidung möglich macht, und das ist der ur-teilende Gedanke an sich, der aber auch Ausdruck von Erleuchtung ist.


    Es ist sunyata ("Leere")!


    nirvana ist als nondualität sunyata und samsara ist als maya sunyata deshalb ist samsara nirvana.

    indolariawest:


    Als Metapher verstanden, nur als Metapher, besteht da eine Art Zuammenhang zu dieser Art Logik. Siehe auch Foyan Qingyuan.


    In Wahrheit ist es das permanente sich durchhaltende Selbst das Buddha nicht leugnete. Er sagte nur immer "Das ist nicht das Selbst". Es ist nondual (jenseits der Subjekt/Objekt Spaltung) wie der Atman oder das Seelenfünklein Meister Eckhards (im Gegensatz zur Kreatur) bzw. im Gegensatz zum Ich im Buddhismus.

    indolariawest:

    Das ist leider keine Antwort auf die gestellte Frage. Gehen wir von einem "Gedanken" aus. Und jetzt macht man sich auf die Suche nach einem Denker. Da lässt sich nichts finden. Beschreibe so gut es geht nachvollziehbar Schritt für Schritt was du dann tust, oder auch nicht, und was sich dabei einstellt, oder auch nicht.


    Es ist wie beim Beobachter der sich selbst nicht zum Objekt seiner Beobachtung machen kann. Oder?


    (Ich beobachte. Trete einen Schritt zurück. Beobachte...)


    Aber es gibt ihn als Selbst ähnlich dem Atman der Uphanishaden. Das auch Buddha zwar nach dem Hinayana leugnete. Aber er tat es nicht.