Beiträge von Karnataka im Thema „Buddhismus und Appeasment Politik“

    aus D L , Stephane Hessel : Wir erklären den Frieden! Ullstein Verlag, S. 19; im Text findet sich keine Quellenangabe:


    es handelt sich um eine buddhistische Parabel. In einem früheren Leben war der Buddha einmal Kapitän eines Schiffes mit 500 Mann Besatzung. Er bekam Wind davon, dass einer von ihnen vorhatte, die anderen 499 zu töten, um ihre Habseligkeiten zu rauben. Dreimal versuchte er, den Mann davon abzubringen, aber der hielt an seinem Plan fest. Da stellte der Buddha folgende Überlegung an:
    "Wenn ich ihn nicht töte, werden die anderen 499 sterben. Doch wenn ich ihn töte, nehme ich das schlechte Karma in Kauf, das die Ermordung eines Menschen mit dem Ziel, 499 Menschenleben zu retten und denjenigen vor dem Verbrechen zu bewahren, 499 Menschenleben auszulöschen, nach sich zieht. Aber wenn ich ihn nicht töte, bin ich überdies mitschuldig am Tod von 499 Menschen."
    Also hat der Buddha seine Waffe gezogen und den Mann getötet.


    ist keine Aufforderung zum Militärdienst :)
    sondern es geht darum, dass der Beweggrund, die Motivation, entscheidend ist, im Extremfall auch bei Gewalt. Aber natürlich kann so eine Parabel missbraucht werden. Dabei richtet sie sich nur gegen eine dogmatische Haltung und für Mitgefühl und Weisheit.

    was religiöse Toleranz angeht, ist die Frage einfach zu beantworten. Es gibt keinen Grund, anderen Weltreligionen gegenüber feindlich eingestellt zu sein, da im Sinne der Ethik ein gemeinsames Fundament besteht (vgl. D L : Der Herz der Religionen). Das gilt auch für den Islam, dessen Dschihad als ein innerer, spiritueller Kampf ausgelegt werden kann.


    schwieriger ist die Frage zu beantworten, ob eine pazifistische Haltung den Einsatz von militärischen Mitteln erlaubt, um Schlimmeres zu verhindern. Es ist klar, dass wirtschaftliches Elend, Nationalismus und Hass und Verbrecher in der Politik unfassbare Katastrophen herbeiführen können: http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_in_Ruanda


    das offensichtliche Problem dabei ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, wo man bei jeder Krise hören muss, dass Beschlüsse durch das Veto-Recht von Russland, China oder den USA (Resolutionen gegen Israel) blockiert werden, derzeit zu Syrien der Fall. Damit verknüpft sind wirtschaftliche und politische Probleme, keine religiösen.


    die Frage, ob der Buddha einen Menschen töten würde, um hundert zu schützen, wird mit „Ja“ beantwortet, so weit ich weiß.