Beiträge von Raphy im Thema „Missgunst vs. Gerechtigkeitssinn“

    Ich würde sagen mach das was deinem Charakter entspricht und was du für dich als richtig und wahr oder auch heilsam und hilfreich erkannt hast. Was sich natürlich und echt anfühlt.
    Und sei bewußt dabei, schau immer wieder frisch hin. Ohne feste Meinung im Kopf wie es sein sollte.
    Ist natürlich alles ein Prozess der dauern kann. Aber das ist normal, es braucht eben auch Zeit. Geduld ist eine gute Sache.


    Aber nur meine Meinung.


    Gespalten sind die meisten Menschen irgendwie. Hat schon Osho gesagt. :D


    Liebe Grüße

    Milou:

    Ich will mich aber eigentlich nicht darüber ärgern, da ich doch mit dem was ich habe zufrieden bin. Wie kann ich also daran Arbeiten?


    Hallo Milou,


    klingt für mich nicht danach, als wenn du vollkommen mit dem zufrieden wärst was du hast. Vielleicht wärst du gerne vollkommen zufrieden mit dem was du hast. Deswegen fragst du wohl auch, wie du am Ärger arbeiten kannst.
    Weil wenn ich zufrieden bin, dann stört mich nichts.
    Ich denke Zufriedenheit ist auch nicht immer etwas Permanentes. Je nachdem wie weit man wieder in die Alltagsgeschichten mit dem Verstand einsteigt und wie weit sich die eigenen unbewußten Themen wieder zeigen, spürt man die Zufriedenheit vielleicht auch weniger.
    Ist für die meisten normal denke ich.
    Zufriedenheit ist für mich eigentlich auch kein Etwas was ich greifen oder besitzen kann. Es ist eher ein Geschenk, aber nicht wirklich greifbar. Ich kann nicht vom Leben oder von Gott verlangen, ich möge endlich zufrieden sein.
    Bei mir stellt sich gerade dann Zufriedenheit ein, wenn ich loslasse. Wenn ich fähig bin alles ersteinmal so sein lassen zu können wie es ist. Aber auch Loslassen und Sein Lassen kann ich nicht erzwingen, es passiert. Aber ich kann natürlich alles tun was mir hilfreich erscheint dieses "passieren" zu unterstützen oder diesem "passieren" nicht im Wege zu stehen.
    Und gerade Sätze wie:


    "Ich will mich aber nicht ärgern."


    geben meiner Erfahrung nach dem Ärger oft noch mehr Kraft und stehen dem Loslassen im Wege. Es sei denn ich merke der Ärger oder die Wut übernehmen jetzt die Führung und führen mich gerade an Orte wo ich nicht hin will. Dann finde ich es natürlich total hilfreich, ganz entschlossen und entschieden zu sagen: "Schluß jetzt damit". Aber wenn es schon soweit ist, ist es für mich oft ein Zeichen, dass ich schon vorher nicht mitbekommen habe, nicht dafür sensibel war, wie sich die Wut aufgebaut hat, so dass sie so stark werden konnte die Kontrolle zu übernehmen.
    Es hat mir also auch sehr geholfen das was da ist, also zum Beispiel Ärger, einfach zu registrieren und zu aktzeptieren oder annehmen zu können, dass jetzt eben Ärger da ist. So gut mir das Annehmen eben jetzt möglich ist, ohne mich damit zu stressen oder unter Druck zu setzen. Eher entspannt. Und ohne anderen die Schuld für meine Gefühle oder Geisteszustände zu geben, auch wenn es scheinbar Auslöser im Außen gab. Das ist für die Übung nicht so wichtig, wer was gesagt oder getan hat.
    Einfach nur schauen was jetzt hier gerade passiert mit mir. Welche Gefühle, Empfindungen oder auch Gedanken treten auf. Man muß nichtmal etwas ändern. Nur schauen und registrieren hat schon soviel Kraft, nach meiner Erfahrung. Da kann sich schon so viel lösen.


    Und da bin ich auch ganz bei dem was MonikaMarie1 geschrieben hat. Fand und finde ich sehr hilfreich ihre Herangehensweise. :)


    Liebe Grüße