Beiträge von Karnataka im Thema „Traurigkeit durch Mitgefühl ?“



    Traurigkeit und Mitgefühl:
    (vgl. D L : Gefühl und Mitgefühl)


    Mitgefühl muss nicht allein durch die Konzentration auf Leid entstehen, es gibt auch die andere Seite, die „liebevolle Güte“ genannt wird. Liebevolle Güte konzentriert sich auf das Glück, auch auf die Mitfreude mit dem Glück anderer, auf Verbundenheit und liebevolle Zuneigung. Hier kommt der Wunsch, andere vom Leid zu befreien, eher nebenbei, würde ich sagen. Das ist auch eher mein persönlicher Zugang und ich habe die Auswirkung der Mitgefühls Meditation auf meine innere Stimmung selbst erfahren.


    (zur Leerheitserfahrung: die Erfahrung der Verbundenheit kann sehr weit gehen)


    wenn man sich dagegen einfach nur auf das Leid anderer konzentriert, kann das eine deprimierende Wirkung haben, denn es fehlt etwas. Das bezeichnet man als das Element des Mutes. Müsste man diskutieren, was Mut für Bedeutungen hier erhält. Für mich ist hier sicher auch der bescheidene (!) Glaube an die eigene Verwirklichung (und Möglichkeit, zu helfen) entscheidend. Man sollte also Mut einer gewissen "destruktiven" Haltung entgegen setzen.


    neben diesen allgemeinen Dingen gibt es natürlich immer die persönliche emotionale Ebene, also dort, wo das Leid eigentlich selbstbezogen wird.
    (Beispielsweise habe ich in den letzten Monaten unter einer blöden Erkrankung besonders geistig gelitten. Erst spät habe ich darin auch die Möglichkeit erkannt, gerade diese Egozentrik zu überwinden und das Unwohlsein hat sich dann schlagartig auf ein vernünftiges Maß reduziert. Dieser Form von selbstbezogener „Traurigkeit“ sollte man gerade durch Mitgefühl etwas entgegen zu setzen versuchen, denke ich.)


    Sowie die speziellen Erfahrungen, die man beispielsweise als Krankenschwester macht, wo sicher Distanz gefragt ist und keine grenzenlose Empathie. Hier ist vielleicht auch die Beschäftigung mit dem Tod unerlässlich? Aber schließlich kann man als DGKS ja etwas tun, um anderen zu helfen...