Beiträge von Kirschbluete im Thema „Zeitmanagement“

    So "kirre" es klingen mag, aber gerade durch meinen Job habe ich gelernt, dass ich vieles auf mich zukommen lasse und mir kaum noch den Kopf zerbreche (also in Form von "Konzepten").


    Bei uns ist es so, dass kaum etwas wirklich "planbar" ist.
    Die Kindergruppe formatiert sich jedes mal neu, es kann sein, dass ich bei einem Klienten vor verschlossener Türe stehe oder ich bekomme einen "Notruf": "Kirschblüte, kannst Du mal schnell ein Kind vom Kindergarten abholen?"


    Und hier sehe ich für mich die "vollkommene" Chance, dass ich mich in den Dingen übe, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben...zuallererst: Geduld, Geduld, Geduld und nochmal Geduld.
    Wenn etwas komplett "anders" läuft: Geduld.
    Fangen die Kinder an, auszuticken: Geduld (erst mal mit mir, damit ich nicht aus dem Gleichgewicht gerate).


    Was ich aber für mich mache:
    sobald ich mich in die Stille zuhause begebe, mache ich die "Schotten dicht".
    D.h. Telefone: aus, Türglocke: aus: ich bin dann einfach nicht da. ;)


    Meine Lieben wissen da aber auch Bescheid und unterstützen mich.


    So, jetzt schalte ich aber mal den PC aus und wünsche Dir von Herzen alles Gute für Deine Praxis. So im Laufe der Zeit bekommt man auch ein gutes Gespür für sich selbst. Bei mir hat das schon einige Jährchen gedauert, aber es schleift sich ein.
    Gute Nacht. ;)

    Hallo Rassmuss,


    das mit den unregelmäßigen Arbeitszeiten finde ich gar nicht mal so schlimm, wobei weder mein Mann, noch ich "extreme" Schichten haben.
    Bei meinem Mann kann der Arbeitsbeginn zwischen 8.00 Uhr und 12.00 sein und das Arbeitsende entsprechend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr.
    Also alles noch in einem gut erträglichen Rahmen.


    Bei mir ist es so, dass ich mir -bis auf zweimal pro Woche- meine Arbeitszeit ganz selbständig einteilen kann und das möchte ich niiiiiie wieder missen, wobei ich meistens nur vormittags arbeite.
    Ich arbeite in der Sozialpäd. Familienhilfe, d.h. ich mache meine Termine mit den Klienten aus und habe die Möglichkeit ganz wunderbar damit zu jonglieren.
    Zweimal pro Woche betreue ich mit anderen Kolleginnen Kinder in einer Gruppe und das ist z.B. eine Tätigkeit, nach der ich mich nach "Feierabend" (der mittags ist) total gerne erst mal in die Stille begebe, um innerlich wieder freier zu werden und mich zu sammeln.


    Die Kindergruppe ist eine sog. "Maßnahme" und es ist manchmal unvorstellbar, was ich da erlebe.
    Da ist für mich die Möglichkeit des stillen Rückzugs danach ein unendlicher Segen!


    Einerseits klingt es vielleicht chaotisch, wie unser Arbeitsalltag sich gestaltet, andererseits stecken da soviele Freiheiten dahinter, die man entdecken kann.
    Ich könnte mir "heute" kaum noch vorstellen, ganz "feste" Zeiten zu haben.


    Aaaaber: Schichtarbeit im Sinne von z.B. Nachtschicht wäre auch nichts für uns.
    Mein Mann hat mal am Flughafen gearbeitet und musste da Nachtschicht machen: das war zehrend!

    Hallo Rasmuss,


    meine Dhammapraxis (sei es nun die "stille Sammlung" allein in einem Raum, seien es meine Übungen im zwischenmenschlichen Bereich in Geduld, Mitfreude, Gleichmut, Güte, Mitempfinden, Nachdenken/Kontemplieren über den Dhamma, Lesen im Sutta Pitaka, Anhören von Audio-Vorträgen....usw). intergriere ich praktisch in den ganzen Tag.
    "Zeitmanagement" betreibe ich gar nicht ;) :
    es geht (zumindest mir) nicht um eine Karriereleiter, die ich "hinaufklettern" will, um "jemand Großes zu werden", sondern es geht (mir) darum, ein immer ruhiger werdendes Gemüt zu entwickeln.


    Fortschritt und Entwicklung heißen für mich Fort-schritt (ein Fortschreiten im Sinn von "Ich gehe fort...") und Ent-Wicklung aus den Verstrickungen des Samasaro.


    Würde ich z.B. mit dem Begriff "Zeit-Management" denken, würde ich vermutlich sofort in Stress geraten.


    Gerade, wenn ich mich in die "stille Sammlung" begebe, kann ich das Gefühl "hier ist noch was zu tun, da ist noch was zu tun" gar nicht brauchen.
    Ein Bhikkhu sagte mal etwas, das mir unbeschreiblich zugesagt hat: "Erst tun, was zu tun ist."


    Dhammapraxis ist für mich praktisch rund um die Uhr.
    Im Bezug auf einzelne Elemente davon (eben die stille Sammlung, Lesen, Anhören von Dhammavorträgen....), mache ich mir keinen expliziten Zeitplan, sondern warte ab, wie sich der Tag entwickelt.


    Bei mir würden "feste Zeiten" auch unmöglich klappen. Ich habe unregelmäßige Arbeitszeiten, mein Mann hat unregelmäßige Arbeitszeiten, meine ältere Tochter hat unregelmäßige Schulzeiten.
    Von daher finde ich die Empfehlung "Erst tun, was zu tun ist" wie eine goldene Formel und was ich im Alltag verrichte, kann ich ja auch mit anderen Elementen (z.B. Nachdenken über den Dhamma) verbinden.


    In der Ruhe liegt die Kraft. :D