Hallo Sepaion,
Serapion:
Deswegen hätte es mich eben interessiert, ob nicht schon ernsthafte (oder auch weniger ernsthafte) Synkretisierungen zwischen Buddhismus und europäisches kulturelles Erbgut hie und da eingesetzt werden. Void hat mir eine befriedigende Antwort gegeben. Vielen lieben Dank!
Das mit dem keltischen Buddhismus ist eine schöne Idee, aber letzendlich ist es nur eine kleine Gruppe, deren Ideen sich nicht verbreitet haben. Wenn ich nach Synkretisierungensuchen würden, dann würde ich eher zu den Gruppen schauen, wo versucht wird, buddhitisches Denken in einen christlichen Rahmen einzubringen.
Ich kann mir vorstellen, dass du hier mit deiner Frage aus verschiedenen Gründen aneckst:
Der erste Punkt ist der, dass es vielen Buddhisten wichtig ist, sich von frommen Volksbuddhismus und Aberglaube abzugrenzen und ihre Praxis auch von der Verehrung von Gottheiten zu distanzieren. Das Argument das dir hier begegnen könnte, ist , dass all die Buddhas und Bodhissattvas letzendlch nur heilsame Geisteszustände repräsentieren und es von einem verkürzten Verständnis zeugt, sie als handelnde Wesen aufzufassen.
Der zweite Punkt ist, dass im Buddhismus der konkreten spirituellen Praxis sehr viel Wert beigemessen wird, während der Ikonographie und Mythologie als ganz sekundär erachtet wird.
Ich interessiere mich auch sehr für die Mythologien der unterschiedlichen Völker und gerade die Werke von Joseph Campbell haben mir immer sehr gut gefallen. Auch im Buddhismus gibt es grossartige Vorstellungen, wie die des Weltenberges Meru oder der Hungergeister. Ersntahfte Buddhistische Praktizierende reagieren auf das was sie als Volksglauben abtun, oftmals allergisch. So als redet man mit seinem Dorfpfarrer darüber, ob Seraphim tatsächlich 4 Gesichter und Räder haben. Der wird wohl sagen, bevor man sich über soetwas Gedanken macht, gäbe es viele andere wichtige Fragen.