Beiträge von Lirum Larum im Thema „Süchtig nach Meditation“

    An dieser Widerrede ist was dran. :D


    Man weiß es also nicht, weil man besagten Einsiedler nicht kennt.
    Als Moral dieser Geschichte ist aber gemeint, dass man sich auch im Alltag und im Umgang mit Menschen und anderen Schwierigkeiten schult - nicht nur schön im Sitzen. :grinsen:

    Jikjisa:

    ...


    Ich denk da immer an die Geschichte von dem Einsiedler. Eine alte Laien-Unterstützerin schickt ein Mädchen in die Höhle ( als Prüfung ).
    Sie soll sich auf seinen Schoß setzen. Macht sie auch. Er stößt sie schimpfend hinunter. Die Unterstützerin jagd den Mönch weg.
    Sie bezeichnet ihn als falschen Mönch, als jemanden mit der falschen Methode ( oder besser: nicht rechte meditative Haltung/Absicht )


    Ist aber nur ne Idee.


    Das erinnert mich an die Geschichte von dem Einsiedler, der jahrzehntelang in seiner Höhle meditierte und dort zu Einsicht und Frieden fand. Dann ging er eines Tages los zur Stadt. Dort angekommen, rempelte ihn jemand an. Der Einsiedler wurde auf der Stelle wütend: "Was fällt Dir ein...?"
    Somit war bewiesen, dass er in seiner Höhle nicht viel gelernt hatte.

    Kann ich nicht sagen - meine Praxis ist kontinuierlich seit 2009. Und vorher hatte ich eben keinen Vergleich, weil ich da zwar meditiert hab, aber nicht buddhistisch. Das war was anderes.
    Wenn ich keine Zeit hab, praktiziere ich IRGENDWIE, egal, wo ich sitze, liege, stehe oder laufe....


    Edit: Aber da fällt mir ein, dass ich auch mit Reizbarkeit reagiere, wenn was nicht stimmt. Ursachen können vielfältiger Natur sein:
    Falsche Ansprüche ans Außen, falsche Ansprüche an mich selbst, Ungereimtheiten die heraus gären, Verdrängtes,... Was auch immer. Einfach ein Zeichen für "etwas läuft schief".
    Wenn ich also in Deiner Situation wäre, so wie Du sie schilderst, raterZ, wäre für mich der Schluß, dass es wohl irgendwie ziemlich wichtig ist, dass ich regelmäßig praktiziere. So würde ich das Signal verstehen.

    raterZ:

    ... Aber worauf ich hinaus will ist, dass ich ohne tägliches sitzen alles andere als gleichmütig oder mitfühlend bin. Der Kontrast ist sehr stark und ich werde sogar ziemlich missmutig bis aggressiv, was ich früher ohne Meditation eher nicht war. Vielleicht war ich es aber doch, habe es nur nicht so mitbekommen?


    Kann sein, muss nicht sein.
    Dies klingt nach so einem typischen Dings, wo man hineingehen sollte. Also betrachten, analysieren, und nicht davor fliehen. Das Zeug dazu, damit intelligent umzugehen und es als interessanten Trittstein für Deine weitere Entwicklung zu nutzen, hast Du ja selber. Auf Ferndiagnosen bist Du nicht angewiesen.


    Bei mir kam es mal selten vor, dass ich nach einer tiefen Meditation aggressiv auf den Trubel und die Hektik im Außen reagierte. Nach dem Motto: 'Auf dem Kissen war alles so schön und friedlich - und hier draußen ist alles Mist.' Das hab ich als Alarmzeichen genommen, dass an meiner Einstellung irgendwas nicht stimmen kann. Es lag am Anspruch, wie alles meinem Wunsch entsprechend zu sein hätte. Gift also! :)


    Es ist nicht schlimm, sowas mittels der Meditation herauszufinden und aufzudecken, sondern eine wunderbare Chance, auch mal unter dem Teppich ein wenig sauber zu machen. Es kommt ja alles in solchem Maße hoch, dass man es auch verarbeiten kann. Somit ist es nichts Bedrohliches.

    void:

    .... Denn ich empfinde Meditieren als etwas, was zwar von seinen Wirkungen her positiv ist, was aber nicht dauernd angenhem ist, sondern mich auch mit unangenehmen Seiten von mir konfrontiert.


    Hm, das zwar schon - aber diese Konfrontationen empfinde ich trotzdem als angenehmer als wenn ich mit meinem Schrott unverarbeitet weiter herumlaufen würde.


    Zudem ist es so, dass der Weg in Wellen und Phasen abläuft, die man nicht überbewerten sondern abwettern sollte. High Inspiration Times wechseln mit Phasen der spirituellen Stumpfheit, dann wieder positive Entwicklung hier, überraschende Entwicklung da, interessante Begegnungen mit Charakteranteilen, die überwunden geglaubt waren, und so weiter und so fort. Abwettern, bescheiden bleiben.

    Sucht müsste etwas anderes sein. Die Kurve bei Sucht geht allmählich abwärts, man muss es tun, obwohl man gar nicht will, etc pp.
    Bei Meditation ist es so, dass es eine heilsame, angenehme Gewohnheit ist. Vergleichbar: wenn ich nicht täglich dusche, fühle ich mich unwohl. Niemand käme auf die Idee, mein Duschen als Sucht auszulegen. Es sei denn, ich hätte einen Waschzwang und könnte nichts anderes mehr machen.
    Also, kannst Du noch was anderes machen, außer Sitzen?


    Es kommt manchmal vor, dass Partner irgendwie eifersüchtig sind auf die Meditationssitzungen.
    Ich hab das hier selber durch einige Maßnahmen aufgelöst:
    a) Ich hab meinem Partner gleich beim Kennenlernen gesagt, dass er mich nur incl. Meditation und dem ganzen "Spinnkram" "haben" kann. Wenn er hoffte, ich hörte mal eines Tages damit wieder auf, dann sollte er lieber gleich gehen.
    b) Bin ich grundsätzlich für wichtige Sachen ansprechbar und verlange von den anderen keine absolute Ruhe, wenn ich meditiere.
    c) Werd ich langsam immer geduldiger. Das finden meine Leute gut und haben deshalb eine gute Meinung über Meditation und Buddhismus.


    Sucht ist was anderes.