Ji'un Ken:Zitathttp://youtube.com/watch?feature=related&v=ueXlmLEbuVs
Dr. Pim van Lommel ist ein holländischer Herzspezialist mit über 25 Jahren Berufspraxis, der im Rahmen einer 10-jährigen Studie 344 seiner Herzstillstandspatienten bezüglich ihrer Nahtod-Erfahrungen während der Phase befragt hat, in der sie klinisch tot waren. Aufgrund seiner Forschung ist Dr. van Lommel davon überzeugt, dass Bewusstsein nicht vom Gehirn erzeugt wird und er erklärt in diesem Interview, wieso das zur Zeit gängige Erklärungsmodell der materialistischen Wissenschaft zum menschlichen Bewusstsein nicht stimmen kann.
Er hat auch ein Buch geschrieben. Ich habe es mir bestellt. Im Zusammenhang mit dem Thema Organspende und überhaubt mit der Thematik Tod und Sterben, ist das gerade Gesprächsstoff bei meiner Frau und mir.
Zum Thema Organspende, da wird es interessant.
Ich bekenne, ich bin Befürworter. (Natürlich auf freiwilliger Basis.) Und ich meine, das sogar "buddhistisch" argumentieren zu können, wobei mir herzlich egal ist, ob mein Geist nach den Tod noch irgendwie funktioniert und in wie fern das mit der "Hardware" meines Gehirns oder meine Körpers (Stichworte "Körperbewußtsein", "enterisches Nervensystem" etc.) in Zusammenhang steht. Wenn ich mich recht erinnere Gibt es eine Vorgeburtsgeschichte (Jataka) in der der Buddha sich alx Bodhisattva opfert. Nun finde ich den Begriff "Opfer" hier viel zu pathetisch, aber die Haltung grundsätzlich richtig.
Selbst wenn man argumentiert, man müsse irgendwie "vollständig" sein beim Tode, aus welchen Gründen auch immer, kann ich mir nicht vorstellen, welche negativen karmischen Folgen es haben könnte, seine eigenen Anhaftungen, seine eigene Gier nach besserer Wiedergeburt (sollte sie von einer solchen "Vollständigkeit" beim Tode abhängen) zum Wohle und zur Linderung des Leides anderer Wesen, auf zu geben. Was könnte edler sein. Und geht es nicht darum, in welcher Richtung des Buddha-Weges nun auch immer, los zu lassen, die Gier, das Haben-Wollen....?
Für mich persönlich ist auch die Frage obsolet, ob den eine Person mit Eintritt des "Hirntodes" denn nun wirklich vollkommen Tod ist. Mir reicht es aus, dass mit dessen Eintritt unwiederuflich ein Sterbeprozess in Gang gekommen ist, der nicht mehr rückgängig zu machen ist und der ohne technische Unterstützung binnen Minuten, maximal Tagen unweigerlich zum definitiven Tod führt.
Die Definition des Todes einer Person mit Eintritt des Hirntodes ist eine Juristische, die notwendig ist, weil sonst juristisch gesehen die Organspende nicht rechtfertigbar wäre, zumindest nicht die, lebenswichtiger Organe.
Und führt man die Diskussion über den "wahren" Todeseintritt mal bis in die Tiefe, dann gerät man immer an das Problem, wann ist eine Person wirklich Tod? Kann man ausschließen, das einige Zellverbände den makroskopisch erkennbaren (herkömmlichen) Tod u. U. um Tage überleben? Was ist mit den Bakterien in unserem Körper, z. B. im Darm, welche in Ihrer Zahl die Anzahl an Körperzellen übersteigen und ohne die wir nicht überleben könnten, die andererseits aber nach dem Tode, bzw. nach dem Zusammenbruch des Immunsystems und zellulärer Schutzmechanismen unmittelbar damit anfangen ihren Wirt, uns, zu verdauen. Diese "gehören" ja auch irgenwie zu uns, ja unter dem Gesichtspunkt der gegenseitigen Abhängigkeit sind siesogar Teil unseres "Ich". Wo hört also das eine Leben endgültig auf, und wo beginnt ein Neues? Gibt es da, so betrachtet, überhaupt ein Ende und einen Anfang?
Das sind meine Gedanken dazu. Und, diese sind nicht rein theoretischer Natur: Ich welbst habe früh den Tod eines Elternteiles erlebt, und arbeite selber im medizinischen Bereich. Im Abstand mehrer Jahre habe ich sowohl die Seite der Organempfänder, als auch die der "Spender" und ihrer Angehörigen erlebt. Ich habe Angehörige erlebt, die nach dem Unfalltod einer mindejährigen Tochter erleichtert waren, über die Möglichkeit der Organspende, denn so war in dem Schrecken des Todes etwas Gutes, das bewirkt werden konnte - ein kleiner Trost. Ich habe erlebt, wie (ohne Organspende im Hintergrund) Therapien bei unheilbar Kranken beendet wurden, mit der Folge des Todes des Patienten und ich habe erlebt, wie Angehörige über die Sinnhaftigkeit einer PEG (Magensonde durch die Haut zur dauerhaften "künstlichen" Ernährung) entscheiden mussten, ich habe Angehörige erlebt, die den Tod ihrer Lieben erfuhren, ich habe Sterbende erlebt und ich habe im Rahmen klinischer Ethikberatungen erfahren, dass heute aus gutem Grund hinsichtlich der o. g. PEGs nicht mehr gilt, das man diese unbedingt einpflanzen muss, weil z. B. keiner verdursten darf, weil man gelernt hat, das sterbende, insbesondere alte Menschen, ein ganz anderes Durstempfinden haben, als man so gemeinhin sich vorstellt und also die geringere Flüssigkeitsaufnahme im Rahmen des Sterbens auch irgendwie dazuzugehören scheint und man mit einer solchen PEG mitunter eben das Sterben verlängert, ohne einen erkennbaren Vorteil für den Patienten.