Beiträge von void im Thema „ZEN“

    Peeter:

    void
    und schon wird wieder versucht, einen anleitenden Zen-Spruch auseinanderzunehmen.
    (was haben Affen mit dem "sogenannten" menschlichen Affengeist zu tun ? nischts
    was haben Ziegen mit der so oft meckernden Ziege im Menschenbewusstsein zu tun ? nischts)


    Oh, schade dass da so rüber kommt.


    Eigentlich rede ich ja nur über meine eigene Erfahrung. Da ich beruflich in der Forschung tätig bin, geht ich natürlich meine Spiritualität mit diesen Denkmustern an.
    Das ist ja im Prinzip genau, das was du an meiner Herangehensweise kritisiertst. Also alles sehr anayltisch und abstrakt anzugehen. Und während das im Bereich der Forschung natürlich druchaus sinnvoll ist, musste ich schmerzhaft erkennen, dass das im Bereich der Spiritualität nur teilweise hilft, sich teilweise aber als Hindernis entpuppt. Über diese Erfahrung rede ich.


    Und aus dieser schemrzlichen Erfahrung heruas betrachte ich den Satz : "Zen kann als innerer Forschungsweg angesehen werden." Weil ich so denke wie ich denke, spricht mir Meister Sokei-an ja genau meine Herangehensweise aus. Oder glaubst du wirklich ich spreche da leichtfertig über etwas, von dem ich keine Ahnung habe?


    Als ich obiges schrieb wusste ich gar nicht, dasss er ein Lehrer von Alan Watts war und Aleister Crowley sogar persönlich kannte. Aber beide, so wie natürlich auch Chögyam Trungpa sind Bestanteil einer Geistesströmung, die versuchte Brücken zwischen östlicher Spiritualität und westlicher Wissenschaftlichkeit zu bauen. Was teilweise funktioniert und teilweise sehr wackelig ist . An den Stellen wo dir Brücke nicht so ganz dicht ist, hänge ich manchmal so durch die Bodendielen.


    Die Arbeit von Frans de Waal, und sein Bemühen die Wurzeln von Mitgefühl auch bei den Affen zu suchen, schätzte ich sehr. Das mit dem Affengeist kommt ja daher, weil Affen sehr unruhig sind und sich dauern hin und her bewegen. Mir hat in Japan mal ein so ein Makkake den Rucksack samt Fotoapparat geklaut, und ich bin auf wilde Affenjagd gegangen um ihn wieder zu bekommen. Von daher weiss ich aus eigener Erfahrung dass, Makakken der Inbegriff der Unstetigkeit sind. Der Begriffn "Affengeist" ist goldrichtig. Und natürlich sind wir mit den Affen verwandt. Und mein Geist ist auch wirklich so unstet wie diese Affen. Hätte ich meinen Fotoapparat statt an einen Affen an meinen Geist verloren, wer weiss ob ich den wieder hätte.

    Peeter:

    Zen kann als innerer Forschungsweg angesehen werden.


    Forscher machen ja einiges.


    • Zu allererst ist es für einen Forscher wichtig, sich auf das einzulassen was das ist, also die "empirischen Befunde". So wie Frans de Waal, der jahrelang geduldig im Affengehe von Arnheim sass und unermüdlich notierte, was die Affen wann und wo so machen. ( Affengeist zu beobachten , ist ja wirklich nicht so arg weit weg)



    • Dann kommt aber irgendwann der Moment, wo man sein Material sortiert. Ein Botaniker bestimmt die Pflanzen die er gefunden hat und versucht sie in ein Modell einzupassen. Mit diesem Modell kann er versuchen, bisher unverstandenes vorherzusagen.



    • Forschung ist nicht unschuldig. Sie dient immer dazu Kontrolle herzustellen. Bei der Erforschung von Gegenden wie Afrika kamen immer zuerst die Forscher, ihnen folgten die Missionare, die Kaufleute und dann die Soldaten. Das Schaffen von Wissen ist der erste Schritt dabei, Kontrolle herzustellen.


    Vergleicht man das mit der buddhitischen Herangehensweise, dann sehe ich da nur im ersten Punkt Ähnlichkeit: In der Offenheit und Vorurteilslosigkeit, mit der man sich der Welt stellt. Schon die Neugierde, die nicht beim einen verharren kann sondern zum nächsten weitereilt, passt da nicht mehr so ganz. Und spätestens dort, wo man vom umittlbaren Kontakt aufgibt um sich in Modell und Ordnungen zu vertiefen, bricht die Metapher in sich zusammen.


    "Forschen" bedeutet ja das das Unbekannte bekannt zu Machen und den Bereiche des Unbekannten zu verringern. Macht die buddhitische Praxis so etwas oder bedeutet es nicht eher sichereres Wissen aufzugeben als welches zu finden?


    Es gab ja einige, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, das Ziel der Religionen mit den Methoden der Wissenschaft zu verfolgen. Mir fallen da Aleister Crowley und L.Ron Hubbard ein. Charakteristisch für diese Versuche scheint es zu sein, sich nicht einzulassen sondern sich selbst mit einer gewissen Distanz gegenüber zu treten. So als hätte man da ein seltenes Krabbeltierchen unter dem Mikoskop.