Beiträge von Lirum Larum im Thema „Sogyal Rinpoche- Meditation“

    Rasmuss:
    Matthias65:


    Er bezieht sich dabei ausschließlich auf die sogenannten "Dzogchen - Lehren".


    Also nur auf die sogenannten "Dzogchen - Lehren, nicht generell auf Meditation..


    Andererseits kann man diese Aussage nicht umkehren: nicht nur im Dzogchen werden die Augen zum Meditieren offen gehalten. Auch im Lamrim gibt es im Kapitel "Stilles Verweilen" (Shamata) eine Anleitung für den korrekten Sitz, der "acht Eigenschaften" aufweisen "sollte". Darunter der halbgeöffnete Blick:
    "Die Augen sollten weder weit offen noch geschlossen und der Blick über die Nasenspitze gerichtet sein."


    Der ganze Weg hin zur perfekten Konzentration ist aber in sanften Schritten beschrieben. Ein starres "man muss" kommt in der ganzen Anleitung nicht vor. Eher werden die verschiedenen Hindernisse beschrieben und Gegenmittel empfohlen.

    Sorry, Leute - es ist mir eigentlich egal, ob es von Theravada-Hardlinern, von Baptisten oder von "tibetischen Brüdern und Schwestern" kommt: das Herablächeln auf anderer Leute Praxis und auch das unbekümmerte Beurteilen, ist meist ein Schritt über die Linie. Eine unnötige Grenzüberschreitung.
    Macht mir persönlich nichts aus, aber sag es nur als Feedback - na, und vielleicht auch als Erinnerung an mich selbst, denn diesbezüglich hab ich bestimmt auch noch Fett an den Füßen von den ganzen herumstehenden Näpfchen...

    Bei mir ist es so, dass das Visualisieren mit offenen oder geschlossenen Augen keinen Unterschied macht. Denn auch mit geschlossenen Augen sehe ich da kein Bild wie im Fernsehen, sondern es ist ein Gedankeneindruck, den man genauso mit offenen Augen haben kann. Wenn die Augen offen sind, aber man guckt nicht konzentriert hin, dann sieht man Vorgestelltes genau so wie mit geschlossenen Augen.
    Also, ich sitze hier vor dem Bildschirm und der Tastatur, und während ich vom Visualisieren schreibe, denke ich an ein visualisiertes Objekt und wie deutlich oder undeutlich ich es manchmal vor mir sehe. Ich denke im Fokus ja jetzt nicht an den Bildschirm und die Tastatur, obwohl meine Augen offen sind und ich diese Dinge sehe.

    nyalaana:

    Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Meditation. Bei einigen wird die Augenhaltung vorgeschrieben. Wenn man dann so eine strikte Meditaion machen will, dann sollte man sich daran halten, dann wird es aber auch dazugesagt. Ansonsten würde ich es einfach so machen wie es praktischer ist. Also zuerst einmal "ganz offen", "halb offen" und "zu" ausprobieren. Ob Du Unterschiede feststellst. Wenn man sich durch die Umgebung leicht ablenken läßt, also Bewegungen am Rande des Gesichtsfeldes, Lichtreflexe und ähnliches dann kann man ruhig probieren ob diese Ablenkung weniger ist, wenn man die Augen zu hat. Wenn man bei zuenen Augen bemerkt: "huch was habe ich denn die letzte Zeit gemacht?". Also wohl gerade eingedöst war, dann ist es vielleicht besser die Augen aufzumachen, dann ist die Gefahr des Eindösens geringer. Es hat also beides Vor- und Nachteile. Je mehr man Meditiert desto mehr sollte man alle Arten von Augenhaltung einüben, finde ich. So dass man egal welche Haltung die Augen haben, man "gut" meditieren kann und nicht von der Augenhaltung abhänging ist.


    Uneingeschränkte Zustimmung.

    Wenn man totaler Anfänger ist, ist das Meditieren mit offenen Augen vielleicht zu ablenkend? Ein mir bekannter Lehrer, der einen Meditationskurs für Alltagsgestresste anbietet, sagt immer: "Probiert es jetzt hier im Kurs nicht aus, mit offenen Augen zu meditieren. Macht die Augen zu." Es ist erstmal einfacher.
    Aber wenn man das übt mit den offenen Augen, ist es interessant.
    Meine persönliche Erfahrung ist, dass der Lichteinfall in die Wahrnehmung irgendwie wacher hält. Ich meditiere je nach persönlicher Tagesform mit geschlossenen oder offenen Augen.