Beiträge von xxx im Thema „Zen und Kirche“

    Aiko:

    War das deine Frage?
    Durch Zen lässt sich nichts erreichen. Aber was soll "im" Zen bedeuten?
    Darum geht es aber nicht. Ganz gleich wofür du dich entscheidest, es ist immer auch ein wogegen.


    Ich verstehe diese Aussagen nicht, d.h ich finde darin eher Bestätigung als Entgegnung meiner Aussagen:
    Das ist doch das Wesen einer Entscheidung: Ich nehme dies und lasse jenes. Ich behaupte aber, dass man sich heutzutage nicht mehr auf oder gegen was bestimmtes festlegen will. Man will alle schönen Sachen haben und auf nichts schönes verzichten. Geborgenheit im Gottesglauben, Freiheit in Selbstverantwortung etc. Unangenehmes wie Abhängigkeit von Gott und Unsicherheit der Freiheit möglichst vermeiden.


    Zitat

    Und sie ist mit Kosten bzw. mit Ressourcen verbunden. Und du hast eben nur dieses eine Leben.


    Na und ? Wenn es [ob im Zen oder im Leben] nichts zu erreichen gibt, gibt es ja auch nichts zu verpassen !


    Gruss und gute Nacht



    Aus Sicht der Konsumenten kann ich diese Haltung nachvollziehen. Bin ja selber auch so ein Rosinenpicker:
    Ich kann mich ohne Probleme mit einem christlichen Pfarrer über christliche Nächstenliebe unterhalten und auch christliche Spiritualität verstehen und erfahren. Auch kann ich einem japanischen Zenmeister lauschen, im Zazen sitzen, von einem Theravada-Mönch oder einem tibetischen Buddhisten belehrt werden.

    Die Sicht des Händlers kann ich aber nicht mit wohlwollendem Mitgefühl nachvollziehen. Es gibt verschiede christliche Pfarrer die den Spagat wagten und immer noch wagen: Michael von Brück, Hugo Enomiya Lassalle und andere.
    Solche Hybride kann ich leider nicht so recht ernst nehmen. Was lehren sie denn nun wirklich ?


    Schliesslich geh ich ja nicht zum Chemielehrer in den Klavierunterricht nur weil dieser selber auch gerne am Klavier spielt.


    Bakram

    Ohne den ganzen Text gelesen zu haben (Bin früher auch schon auf ihn gestossen) kamen mir auch spontane Gedanken zum Thema:


    Das passt zum Zeitgeist:


    Ich glaube früher wurden die Menschen mehr als heute in eine bestimmte Tradition hineingeboren und übernahmen deren Inhalte und Ideale recht unkritisch. Das betraf Religion aber auch die gesellschaftliche Stellung mit Familie/Handwerk/Beruf/Heirat etc.


    Heute ist man viel freier, hat viel mehr Möglichkeiten. Man nimmt was man gerade braucht: Patchwork ist in.


    Ikea Regal neben Designersofa
    Gucci Tasche und secondhand Hose
    Verschiedene Lebensabschnittbegleiter(innen) statt lebenslange Eheschliessung
    Atheismus, Zen, Hindu, Christentum, Islam alles individuell bunt gemischt
    Alles ist möglich. Erlaubt ist was gefällt.
    Das muss nicht schlecht sein.


    Bakram