caber:
Dann sind aber alle jene arm dran, an die Amidas Ruf nicht ergeht, z. B. jene, die sterben, ohne je von Amida gehört zu haben. In ihnen wird infolge des fehlenden Anrufs auch kein Anvertrauen erweckt. Fallen die dann durch den Rost? Rasche Erlösung also doch nicht für alle?
Ist der Hintergrund nicht ein unendlich lange existierende Welt, in der die Wesen eine unendliche Anzahl von Wiedergeburten durchlaufen? Wenn man einen Rost uendnlich oft durchfällt, ist die Wahrscheinlichkeit daran hängenzubleiben doch recht hoch, oder?
Aber das sind ja nur so müssige "kosmologische" Spekulationen, in denen man sich leicht verliert.
Oder vielleicht ist es auch das kleine eigene Vertrauen in Amida und sein Gelübte, das sich in solchen Sorgen äußert? Wenn Amida überhaupt nicht so toll ist, sondern diejenigen die "durch den Rost fallen" links liegen lässt, dann erscheint ja eine Amida-Praxis dadurch weniger sinnvoll. Wer meldet schon freiwillig Konkurs an, wenn er sich mit seinem Latein noch nicht ganz am Ende sieht? Da findet man doch immer einen sehr guten Grund zur Konkursverschleppung.
Solche Widerstände treten ja auch an anderer Stelle auf. Man hat z.B keinen Bock das hier und jetzt so anzumehmen wie es ist und fragt sich dann plötzlich ob die Praxis der Geduld nicht ziemlich zweifelhaft ist, da ja jeder Fortschritt auf Ungeduld basiert. Irgendeine Idee kommt auf, so dass der eigene Widerwille auf einmal ganz plausibel und theoretisch fundiert klingt. Man lässt das Meditieren nicht deswegen ausfallen, weil man seinen Arsch nicht runter kriegt sondern im Dienste des Fortschritts. Das kann man vor sich selbst viel besser verkaufen. Zumindest geht es mir so.