Beiträge von Benkei im Thema „Skopus des Shin“

    Namaste!


    Hallo caber,


    caber:

    Man müsste also von Amida gehört haben, von ihm angerufen worden sein und sich in der Folge Befreiung wünschen und sich Amida anvertrauen. Wen aber ruft Amida an, wen nicht? Welche Auswahlkriterien verfolgt er dabei?


    Mit den "Bedingungen", welche für die Rettung durch Amida überliefert wurden (siehe oben) hatte ich anfangs auch meine Probleme.


    Es verhält sich damit ähnlich, wie mit dem Satz "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich!", Joh 14,6.
    Einerseits heißt es, Jesus sei für die Sünden der Welt gestorben und hätte damit die Menschen erlöst, andererseits muss man an ihn glauben um dieser Erlösung teilhaftig zu werden.
    Damit hatte ich damals auch so meine Probleme.


    Mutet irgendwie beides nach sektiererischen Exklusivitätsdünkeln an...


    Das Ganze relativiert sich allerdings, wenn man erkennt, dass gar nicht jeder auf dieselbe Art gerettet werden muss.
    Zen-Meister Wu-men sagte ja schon: "Der Große Weg ist ohne Tor; zahllose Straßen gibt es!" (Eine persönliche Interpretation dieses Satzes meinerseits.)


    Sehr versöhnlich konnte ich das dann alles sehen, als ich mir den folgenden Satz aus dem Lotos-Sutra (Nyoraijuryohon - 16. Kapitel, Versteil) vergegenwärtigte:
    "Ich kenne die Lebewesen, ob sie auf dem Weg gehen oder nicht.
    Damit ich sie entsprechend ihren Fähigkeiten erlösen kann, lege ich ihnen auf verschiedene Weise das Gesetz dar.
    Ständig richte ich meinen Sinn darauf, wie ich die Lebewesen dazu bringen kann, in die unübertroffene Weisheit einzutreten, damit sie schnell die Buddhaschaft verwirklichen können.
    "


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Der entscheidende Satz aus dem "Großen Amitabha-Sutra", genauer: aus dem 18. der 48. Gelübde des Bodhisattvas Dharmakara (des "vorbuddhaliche" Amitabha), also das "Grundgelübde", das Hongan, lautet doch:
    "Sollten, wenn ich Buddhaschaft erlangt habe, empfindungsfähige Wesen in den Ländern der Zehn Richtungen, die sich mir aufrichtig und freudvoll anvertrauen, wünschen in meinem Land geboren zu werden, und meinen Namen rufen, und seien es auch nur zehn mal, nicht dort geboren werden, so möge ich nicht vollkommene Erleuchtung erreichen."

    Umkehrschluss: Da Shakyamuni von einem Buddha Amitabha berichtete hat - wir also einen Buddha Amitabha kennen - hat der frühere Bodhisattva Dharmakara bereits die Buddhaschaft verwirklicht, und damit ist sein Gelübde in Erfüllung gegangen: Alle, die Amitabha anrufen, auf ihn vertrauen und die Hingeburt ersehnen werden gerettet, denn sonst wäre er ja nicht von Äonen Buddha geworden.
    [Im Bereich des "Glaubens" lasse ich die historische Authentizität des Großen Amitabha Sutra mal gänzlich außer Acht!]


    Demnach wäre es schon so, dass man von Amida gehört haben und aus dem Gehörten die Konsequenzen ziehen muss, nämlich die Anrufung, das Anvertrauen und das Wünschen.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu