ByangChub:Erstens ist Buddhismus eine Religion und zweitens praktiziert man diese oder man lässt es bleiben. Wenn man sie aber praktizieren will, dann nicht indem man sich das rauspickt, was einem gefällt, und das bleiben lässt, was einem nicht gefällt.
Diese Ganz-oder-gar-nicht-Strategie habe ich noch nie verstanden. Sowas gleitet nach meinem Empfinden einfach zu schnell in Fanatismus ab. Wenn man eine Religion/Philosophie nur ganz oder gar nicht ausüben kann (ich möchte hier nochmal betonen, dass ich erst angefangen habe, mich mit Buddhismus zu beschäftigen), dann gäbe es nur Mönche, Nonnen und Ungläubige. Das kann nicht funktionieren.
@ Nikaya und die anderen Poster: Danke für Eure Erläuterungen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, dann lautet die Erkenntnis für mich im Moment, dass ich den Daseinskreislauf noch gar nicht überwinden will. Ich würde eher noch ein paar Leben dranhängen wollen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass meine Existenz so von Leid dominiert wird, dass ich das alles gleich abwerfen möchte. Eigentlich hab ich durchaus viel Spaß. Ich weiß nicht, ob das konkret im Gegensatz zur buddhistischen Lehre steht. Im Prinzip geht es - soweit ich es verstanden habe - ums Erreichen des Nirvana. Die Richtung ist also klar. Aber das Tempo ist doch nicht so direkt vorgeschrieben. Oder doch?