Beiträge von void im Thema „Die schönen Ideen des Buddhismus“

    Couchkissenbikkhu:

    Vom Buddhismus hingegen denke ich, das er im Großen und Ganzen schon funktioniert; millionen von Menschen wurden dadurch inspiriert, bessere Menschen zu werden und auf ihre Mitmenschen aufzupassen. Klar, wenn so ein Herr Eido Shimano seine Macht dazu mißbraucht, sich quer durch sein Zendo zu vögeln oder burmesische Bikkhus "Selbstschutz" vorschieben um ne Hatz auf die in der Nachbarschaft lebenden Moslems zu veranstalten, stößt das sauer auf.


    Buddhismus verweist auf eine Praxis, die dazu taugt, uns der Realität näher zu bringen. Also ein wenig weg von unseren umgrenzten Vorstellungen mit ihren definierten Identitäten hin zu der vegänglichen, wirren und ichlosen Welt, deren Teil wir sind. Buddhismus kann uns helfen, mit der chaotischen Welt besser zu Rande zu kommen, indem wir nicht so viel an Vorlieben und Abneigungen an sie herantragen, die dann doch nicht klappen. Aber ist es das Ziel, des Buddhismus, innerhalb der Welt einen neuen Bereich der Reineheit zu schaffen? Ein wahres Leben inmitten des falschen. Einen heiligen Bereich, bei dem man akribisch darauf achten muss, dass dann keiner daherkommt und ihn wieder entweiht?


    Die Bedeutung von Ideen liegt in dem Handeln, dass sie hervorrufen. Und da kann die Idee von "Menschenrechten" dazu führen, dass irgendwer nicht gesteinigt wird. Aber sie kann auch, wie bei der französischen Revolution, als Anlass dazu diene sehr viele Leute zu enthaupten. Es ist das Handeln, das da den Unterscheid macht und nicht die "schöne Idee" selbst. Wenn Leute in Nordkorea im Namen der "sozielen Gerechtigkeit" unterdrückt werden, werden sie sich durch diese hehre Propgandalüge eher verarscht als beflügelt fühlen. Weil eben die schönen Ideen ohne schönes Handeln zum Hohn werden.


    Das ist jetzt von bel keine perönliche Marotte sondern ein ganz wichtiger Punkt.
    Keine schöne Idee, und auch der Buddhismus nicht, ist davon gefeit in ganz übles Handeln zu münden.
    Das kann man sich gar nciht oft genug sagen.

    Aiko:
    void:

    Im Christentum gibt es das Ziel einer totalen Heilung der gesamten Menschenheit.


    Kannst du das mal belegen?


    Ich spreche von der Vorstellung, dass Jesus als ein Messias von Gottt gesandt wurde, um die Menschen von der Erbsünde zu befreien und sie in ein paradiesisches Freidenreich "mit einem neuem Himmel und einer neuen Erde" zu führen. Ein Angebot der Erlösung in Jesus Christus, indem prinzipiell jeder einzelne Menschen ausgespochen ist. Ich glaube, dass die Menschen vieler Generationen das "Paradies" als ein kommende Zeit gesehen haben, in der das "Lamm beim Löwen liegt" und alle Problem eine Ende finden.


    Heutzutage sehen das wahrschienlich nur eine Minderheit unter den Christen so konkret/materiell. Jesus selbst sagte ja seinen Zuhörern das das "Reich Gottes" mitten unter ihnen sei. Damit kann also schlecht ein "zukünftiger Ort" gemeint sein. Zu allen Zeiten gab es ja auch immer, die im christlichen Heilsgeschehen etwas inneres und geistiges gesehn haben anstelle darin ein kosmisches Drama zu erblicken. Wenn heute die Wolken aufreissen würden und Jesus käme auf einem weissen Pferd angetappert käme ,wären wohl auch die meisten Geistlichen überrascht ("Ich dachte, das wäre symbolisch!")


    Trotzdem war die Vorstellung eines konkreten Paradieses in der Geschichte ja sehr wirkmächtig und hat zu vielen weltlichen Utopien der "Verwandlung der Welt" beigetragen. Die dann davon auseehn "alles endlich gut" machen zu können, indem mehr Aufklärung, mehr Demokratie, mehr Technik, mehr soziale Gerechtigkeit angestrebt wird.

    Im Christentum gibt es das Ziel einer totalen Heilung der gesamten Menschenheit. Der Buddhismus ist zwar auch eine "Heillehre" aber nicht in dem Sinne, dass da ein Praadies winken würde und irgendwann alle Misstände verschwinden würden.


    Vielleicht ist das wie mit dem Sport. Wenn man als einzelner mehr Sport treibt wird man fitter. Und auch wenn in einer Gesellschaft mehr Sport getreiben wird, wird die im Durchschnitt fitter.


    Aber trotzdem ist es vollkommen unrealistisch anzunehmen, nur weil da mehr Sport getrieben würde, würde irgendwann mal jeder eine Sportskanone. In einem Land wird es immer nur ein paar Spitzesnportler geben, viele gute Halbprofis, Millionen begesterte Hobbysportler und diejenigen, die nicht so auf Sport stehen. Der Durschnitt kann sich hier hin und dorthin verschieben aber es passieren keine Wunder.


    Aber trotzdem es für einen gut, an sich zu arbeiten und auch für eine Gesellschaft gut, wenn das viele tun.