Beiträge von void im Thema „Zenlehrer - ein Schublade?“

    Ich denke, Zenlehrer ist keine Eigenschaft von jemanden, sondern eine Beziehung, die man zu jemanden hat.


    Ich kann jemanden meinen Lehrer nennen, und damit zum Ausdruck bringen, dass ich von dejenigen vieles gelernt habe. Weil mir jemand z.B die Liebe zur Ethymologie geweckt hat oder mir dadurch, dass er mir ein Buch empfohlen hat, eine ganz neue Welt erschlossen hat. So gesehen wäre jeder, der mir mal eienn Tip zur Praxis gegeben hat, mein "Zenlehrer".


    So eine Verwendung des Begriffs finde ich, auch wenn es als Ausdruck der Dankbarkeit gemeint ist, nicht sinnvoll. Ich nenne ja auch nicht jemand meinen Psychiater, nur weil er mir was Nützliches erzählt hat. Eben weil die Psychiater-Patient-Beziehung nichts einseitiges ist, sondern etwas wo der Psychiater viel Verantwortung für den Patienten übernimmt. Dazu gehört es, dass der Psychiater unter Beweis gestellt hat, dass er qualifiziert ist. Und wo ich auch in die Beziehung eingewilligt habe und mir dann gegebenfalls vom Arzt etwas sagen lassen muss.


    Von daher ist es, wenn ich jemanden einfach so meinen "Zenlehrer" nenne, ohne dass da eine Beziehung bestünde, ein sehr zweifelhaftes Kompliment. Man kann ja auch eine Frau sagen, dass sie gut aussieht und einem gefällt. Wenn man sie aber gleich zur "neune Freundin" erklärt, ohne sie da um ihre Meinung zu fragen, dann kommt das leicht ziemlich unverschämt und aufdringlich rüber.


    Im Film "das Leben des Brian" kommt gut rüber, dass es mindestens genauso nervig es sein kann The Shoe Is The Sign von anderen zum "Meister" erklärt zu werden und von diesem dann Hilfe einzufordern.