Beiträge von Lirum Larum im Thema „Widmung“

    Notwendig st es auch, auf dem Pfad "bei sich" zu bleiben.
    Was die anderen für sich machen, darüber wird man sich Jahr und Tag den Kopf zerbrechen können und doch zu keinem wahrhaften Ergebnis kommen. Von außen wird man nie wirklich beobachten können, was es bedeutet oder bringt oder nicht bringt, wenn man 100000 Irgendwas macht.
    Und wenn man es selbst ausprobiert, weiß man immer noch nicht, wie es für die anderen ist, sondern nur, was es einem selbst bringt.
    Letztendlich verstehe ich es auch nicht so, dass es "einem etwas bringen" soll, sondern, dass durch diese 100000 Wiederholungen spirituelle Lernphasen entstehen. Aber das ist schon wieder vom Thema vollkommen ab, denn eine Widmung ist was super einfaches. Es ist keine Mühe und es verhindert die falsche Richtung, die die Praxis sonst nehmen könnte.
    Nix Verdienst.

    @ Benkei: Aha. :)


    @ Jikjisa: Siehste, geht doch.
    "Kann nicht kontemplieren" ist Blödsinn. Man muss, sonst gelangen die Dinge nicht ins Herz und nicht in die Tiefen des Verständnisses. Dann ist es, als ob der Buddha persönlich mit einem Riesengeschenk vor der Tür steht - und man kriegt sie nicht auf...

    :lol: Hahaha, ich sag jetzt gar nichts mehr. :) Ich finde, du solltest da für dich mal selber drüber kontemplieren. :P
    Außerdem stürzt mein WLAN ständig ab (die ganze Familie ist am Jammern) - Zeit "Gute Nacht" zu sagen.
    Ciao, viel Erfolg. :)

    Zitat

    Aber Verdienst impliziert, ich handle bewusst heilsam,


    Ja. Die willentlichen Taten haben die größte Auswirkung, im Positiven, wie im Negativen...


    Zitat

    ...
    Andererseits: handle ich bewusst heilsam aufgrund eines zu erwartenden Verdienstes


    Nein. Das ist zuviel impliziert. :)
    Die bewusste Handlung kann verschiedene Motivationen haben. Die Motivation kann den Verdienst schwächen, wenn man es z.B. für den eigenen Vorteil macht.
    Sie kann ihn auch stärken, wenn man es für die anderen oder für alle oder für die Buddhas macht.


    Es kann ja auch meinem Vorhaben entsprechen, dass es den anderen besser gehen möge, dass sie befreit werden von Leid.
    Ist ähnlich der Motivation, warum man ein krankes Kind pflegt: Damit es endlich nicht mehr jammert und man seine Ruhe hat? Damit man eine gute Mutter ist? Oder damit es gesund wird und sich gut entwickelt und später weiß, wie es seine eigenen Kinder pflegen kann?
    Die Handlung ist die gleiche und auch das Streben nach einem Vorteil, aber nach welchem Vorteil, das sagt alles darüber aus, wie heilsam und wie verdienstvoll die Handlung sein wird.
    Klar, oder?


    Ich glaub, du musst vielleicht aus dem Wort "Verdienst" die sozialpolitische Komponente wegdenken.


    Nee, hatten wir hier noch nicht. Sehr schön.
    Wo ist das her? Aus dem Nichiren?

    Jikjisa:

    losang:

    Zitat

    Man nimmt damit nicht das Geringste auf sich, sondern man gibt ab. :)


    Ich hab irgendwie nicht das Gefühl, daß Zazen üben ( können, dürfen ) ein Verdienst ist. Was gehört mir denn ? Was kann ich abgeben ?
    Ist es denn ein Verdienst das Ego abzuschneiden ? Eher doch eine Pflicht. Zum Wohle aller Wesen. Mitgefühl & Weisheit gehören mir auch nicht, aber gut, wenn es sich entfaltet, verbreitet es sich wohl auch ? Ja, gut, es war wohl nicht der richtige Zettel. Es gibt so vielerlei Arten der eitlen Anhaftung. Jojo hat im Zen-Forum eine Übersetzung zum `bonno mujin seigandan` entsprechend gelistet. Ich will aber nicht weiter verkomplizieren. Scheint, der Zen-Brahma hat mir den Zettel entrissen.


    Hier wird schön deutlich, warum es heilsam ist, sich auf einen Weg einzulassen, anstatt sich zu "verzetteln". :lol: Lustiges Wortspiel hier.
    Wenn Du Zen machst und Dir großartige Widmungen fremd sind, dann lass es doch. Sich auf eine Sache richtig einlassen ist die Devise, denn dann kann man das vertiefen, immer wieder neue Aspekte daran entdecken bis man es von Grund auf echt versteht. Ein oberflächliches Beäugen von diesem, jenem und dem da dann auch noch kann hinderlich sein. Man bremst sich selber aus, weil man die Dinge nur halb versteht. Da beziehe ich mich auf Deine Zweifel zu dem Begriff "Verdienste".


    Das Ego abzuschneiden, (wenn Du mich fragst,) ist weder Verdienst noch Pflicht. Es ist eine natürliche Sache. Denn so wie das Ego nur Illusion ist, nichts Greifbares, so ist auch das Abschneiden Illusion. Verdienste sind Illusion und auch ihre Widmung, nicht weniger als auch Losang Lamo Illusion ist und Jikjisa genauso (Ji'un Ken sowieso ;))...
    Widmung, Gelübde, Übungen - das ist alles nur als Hilfe gedacht, auf die sich ein tibetischer Buddhist vertrauensvoll einlässt. Er praktiziert das einfach und probiert, wie es wirkt.


    Edit: WIE Illusion, illusionsgleich, nicht nichtexistent und auch nicht wahrhaft existent. Illusion ist auch Illusion. :lol:

    Zitat

    Mir scheint, die BS-Gelübde sind ja auch eine Widmung, man widmet sich der Übung um die BS-Gelübde zu erfüllen.
    Genauso bei den 37 Bodhisattva-Übungen, da widmet sich der Rezitierende ( selbst ) dieser Aufgabe. Und das recht resolut. Eine innere und äußere Hauslosigkeit ist da beschrieben. Keine Freunde, keine Familie, egal welche Unbill...


    Vielleicht hast Du ja Deinen Zettel mit dem Original Widmungstext verloren, um Dir über diese Dinge klarer zu werden.
    Für mich klingt das hier, als ob Du unterscheiden lernen musst. Die Dinge trennen und klar benennen. Wozu? Um alles in kleinere und damit machbare Schritte aufzuteilen.
    Wenn Du in eine kleine einfache Widmung gleich das ganze Gewicht der Bodhisattvagelübde oder gar Bodhisattvaübungen packst, machst Du es Dir unnötig schwer.
    Bei einer Widmung geht es nur darum, auch an die anderen zu denken, einen altruistischen Geist zu entwickeln. Man nimmt damit nicht das Geringste auf sich, sondern man gibt ab. :)

    Jikjisa:

    ich weiß echt nicht, ob die das haben wollen die wesen...das muss ja dann echt ganz echt sein. gerade hab ich eh das gefühl die übung ist für die katz. was gibts da noch zu verschenken ? vielleicht schenkt mir ja mal einer was ? bodhichitta? schön wärs ja.


    ;)
    Wenn die Wesen es nicht haben wollen, nehmen sie es halt nicht an. Einfach, billig, kein Problem.
    Die Widmung macht man für die Wesen, den größten Nutzen der Widmung hat man vielleicht selbst, aber wenn man sie macht, um nur selbst diesen Nutzen zu haben, ist es wieder nicht richtig. :lol::lol::lol:


    Edit: Ich hab nochmal nachgeschaut bei den "37 Übungen der Bodhisattvas": die ersten beiden Strophen, das ist keine Widmung.
    Die erste ist eine sogenannte "Verneigung", womit der Autor meint, er hat es sich nicht selbst aus den Fingern gesogen, sondern in voller Wertschätzung für die Buddhas verfasst. Die zweite Strophe bedeutet den Ausdruck des Wunsches, dass das Verfassen dieser Schrift gelingen möge. Die dritte Strophe ist dann die erste Übung der Bodhisattvas.
    Dann die 39.Strophe ist die Widmung des Textes und gleichzeitig die 37. Übung. Das Widmen ist also eine von 37 Übungen der Bodhisattvas, aber es ist auch für Nicht- und Noch-Nicht-Bodhisattvas eine wichtige Übung.


    Macht man denn überhaupt Widmung im Zen? Wenn nicht, dann kannst Du's doch auch einfach vergessen?

    Die tibetischen Texte haben immer irgendwo eine Widmung. Vorne oder hinten oder beides.


    Worum geht es bei einer Widmung nach der Meditation?
    Das "Verdienst" soll nicht gehortet werden, sondern schnell weggegeben werden, an die, die es brauchen. Dies ist eine mentale Tat. Dadurch werden die Verdienste für die Allgemeinheit gesichert, denn sollte ich nach meiner Medi einen "Zickenanfall" bekommen, würde ich die Verdienste, die ich nicht weggegeben habe, damit komplett zerstören. Dann wäre die Übung nutzlos gewesen.
    Und durch die Widmung werden die Verdienste auch noch vermehrt. Je mehr Wesen man sich vorstellen kann, desto höher die Vervielfachung. :) Eine tolle Sache!

    Liebe Jikjisa,


    ich dachte, ich sei überhaupt nicht angezickt. Falls doch, dann liegt die Ursache letztendlich garantiert jenseits dieses Forums. :D


    Wenn mir an einem Text was nicht passt, hab ich überhaupt kein Problem damit, die Widmung oder das Gebet an entsprechender Stelle abzuändern. Denn erstens ist es eh nur eine Übersetzung und zweitens ist Sinn der Übung eine positive Wirkung. Deshalb glätte ich sowas ohne jegliche Skrupel.
    Z.B. kann man "Verdienste" streichen und dafür "dieses Heilsame" einsetzen. Das macht überhaupt nichts aus.
    Auch kürze ich bei manchen Widmungen alle "ich"s weg, weil's mir inzwischen in dem Zusammenhang gegen den Strich geht. Das fühlt sich sehr heilsam an.
    Also, ich halte den Tipp "kreativ zu werden" für klug.


    Die "37 Übungen der Bodhisattvas" sind keine Widmung, sondern ein sehr tiefgründiger Rezitationstext der highesten Sorte. Dass Du das nicht einfach blind nachplapperst, ist absolut richtig von Dir. Ein Ausdruck von Selbst-Wertschätzung und Mitdenken. Zu den "37 Übungen" gibt es immer wieder lange Belehrungen, welche den Sinn und Hintergrund dieses Textes entfalten.

    Mirco:

    _()_


    Wie wäre es mit dem Gefühl, anstelle eines ganz bestimmten Wortlauts?


    _()_


    Das geht selbstredend einher. Was denkst Du denn? Um hohles Herunterquasseln geht es nie.

    "Ich widme die Verdienste dieser Praxis dem Wohle der Wesen. Möge ich bald den Zustand eines Buddha verwirklichen und dann alle Wesen in diesen Zustand führen."
    So ungefähr, in vielerlei Abwandlungen, ist das Kürzeste, was ich kenne.


    Oder:
    "Möge diese geringe heilsame Handlung zu einem Tropfen werden im Ozean der Heilsaktivitäten aller Budddhas."