Beiträge von Tso Wang im Thema „Buddhismus und Daoismus“




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    Ja, er kann vieles ausdrücken. Neben daoistischen Gedanken oder dem hier auch schon verlinkten "Kohelet" finde ich das hier:


    http://www.youtube.com/watch?v=TsMCdKXIni0


    auch nicht schlecht.


    Ich freue mich, daß Frank1 gegangen ist und Frank1 gekommen ist.


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    Bakeneko:
    Tso Wang:

    Sag das Zhang Daoling, :lol: . Und genau deshalb macht es für mich schon Sinn, zwischen beiden (Tao-chia, Tao-chiao) zu unterscheiden, weil ich Laozi - ebenso wie offenbar Du - nicht für einen Gott halte.


    Zhang Daoling wäre für mich nur wichtig, wenn ich Zheng Yi angehören würde. Ich bezweifel auch stark, daß, sollte die entsprechdne Hagiographie zutreffen, Zhang Lao Zi als Gott in einem christlichen Sinn agesehen hätte, wovon du deiner Antwort nach zu urteilen, ja ausgehst....


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    Habe ich das wirklich getan ? Ich dachte, ich hätte eine historische Ähnlichkeit, aber keine Gleichsetzung beschrieben.


    "Es erinnert ein wenig an....." http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=12919#p251917



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    Wir kommen uns näher. Das freut mich :)



    Verortete Begrifflichkeiten sind oftmals der Grund für Mißverständnisse. Wolfart mag vielleicht kein autorisierter Exeget sein, aber ich mag seine Art. Spielerischer geht Alan Watts mit dem Thema um.



    Obwohl es im alten China keine klare Trennung zwischen Philosophie und Religion gab (man stelle sich nur mal vor, es gäbe nur den Begriff "Dao-Wissen", aber keine Unterkategorien), sind sich die Altvorderen immer der Unterschiede bewußt gewesen. Sie haben sie nur nicht herausgekehrt. Ich denke Laozi oder Zhuangzi hätten diverse Fragezeichen auf ihrer Stirn getragen, wenn ihre Lehren mit den alchimistischen Praktiken und sexuellen Techniken einiger "Unsterblichkeitsschulen" des Tao-chiao gleichgesetzt worden wären (wie sie z.B. Thomas Cleary in "Taoistische Praxis" oder John Blofeld in "Taoismus-Die Suche nach Unsterblichkeit" beschreiben).



    Klar ist die "Praxis"oftmals auf die "Nichtunterscheidung" und die "Leere" ausgerichtet. Aber wie sagte der chinesische Zen(Ch'an)-Meister Wu-men ("Hui-k'ai", "Mumon Ekai") in seinem Nachwort im Mumonkan (vor seinen berüchtigten "Warnungen") so schön:



    "Es ist leicht den Geist der Leere zu erfahren, aber die Weisheit der Unterscheidung ist schwer zu erreichen." ;)



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    Stellt sie dort in Abrede, daß "Tao-chia" (bzw. "Tao-chiao") ein ursprünglich chinesischer Ausdruck ist ? Meiner Kenntnis nach entstammen diese Unterscheidungen aus der Han-Dynastie. Daß diese Ausdrücke in der modernen Philosophie wieder aufgegriffen wurden, nachdem eine Art Synkretismus der verschiedenen daoistischen und konfuzianischen Strömungen stattgefunden hat, ändert m.E. nichts daran, daß sie keine "westlichen Erfindungen" sind, sondern im Chinesischen ihren Ursprung haben.


    Ob sie für den einen oder anderen Sinn machen, ist dann eine andere Frage. Ich denke, jeder ist selbst in der Lage, Zusammenhänge und Unterschiede herauszuarbeiten, ohne die Deutungshoheit anderen zu überlassen. "Nur Chinesen verstehen China". "Nur Sinologen verstehen China". G. Wohlfart bemerkte recht bissig:


    "Die akademischen Reviere sind abgesteckt. Wehe dem, der auf fremdem Terrain wildert!"



    http://www.guenter-wohlfart.de…osophische%20Daoismus.pdf



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    Bakeneko:
    Tso Wang:

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    Insofern ist eine Unterscheidung zwischen philosophischem und religiösem Daoismus schon sinnvoll.


    Für mich nicht. Diese Unterscheidung ist auch eine rein "westliche" Konstruktion und geht an der Wirklichkeit vorbei.


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    Das wären historisch völlig neue Informationen. Die Quelle würde mich interessieren. Nach meinen Informationen wurde der Begriff Tao-chia zum ersten mal während der Han-Dynastie verwendet. Dieser philosophische Daoismus enthielt eine starke politische Komponente. Unter Kaiser Wu-Ti, der den Konfuzianismus zur Staatsreligion erhob, verlor das Tao-chia an Einfluß und erfuhr später im sog. Neo-Daoismus eine Art Wiederbelebung, bevor er dann mit dem Konfuzianismus verschmolz.


    Nicht nur "Westler" machen diese Unterscheidung.




    Zitat

    Die Theorie ist das notwendige Fundament für die Praxis.



    Ja, das steht z.T. auch in dem Link, den ich gepostet habe.




    Zitat

    Nur Theorie ist allerdings das, was "Westler" gern machen - geistige Masturbation. Da läuft man nicht Gefahr, daß es funktionieren könnte.



    Hmmm. "Westler" hier, "Ostler" dort. Besser, schlechter. Ich habe schon recht viele "verkopfte" Praktiker, aber auch genauso "gefühlvolle" Theoretiker getroffen. Eine künstliche Polarisierung bzw. Gegensatzpaarung zwischen "Westlern" und "Ostlern" aufzubauen, hilft m.E. noch weniger weiter. Zu welchem Zweck auch? Was sollte damit auch untermauert werden?




    Zitat

    Lao Zi ist im Daoismus kein Gott im christlichen Sinn, und schon gar kein Schöpfergott.



    Sag das Zhang Daoling, :lol: . Und genau deshalb macht es für mich schon Sinn, zwischen beiden (Tao-chia, Tao-chiao) zu unterscheiden, weil ich Laozi - ebenso wie offenbar Du - nicht für einen Gott halte.




    Zitat

    Als einer der "Drei Reinen" hat er eine entsprechende Postion in den himmlischen Bereichen, aber die Spitze der Götter bildet der Jadekaiser mit seinem Hof.



    Naja, ich denke, Du meinst eher die "Lehre des Laozi" (Lao Chün) als ihn persönlich. Diese "Lehre des Laozi" neben der "Verkörperung der ersten Ursache" (Yü Huang, der Jadekaiser) und der "Verkörperung von Yin und Yang" (Ling Pao), repräsentieren die "Drei Reinen". Eine Art Puppentheater für ein tieferes Muster, das die "wahre" Trinität verbirgt: Ching, Ch'i und Shen.



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    Die Übergänge zwischen religiösem ("Tao-chiao", "Daojiao") und philosophischem ("Tao-chia", "Daojia") Daoismus sind fließend.



    http://de.wikipedia.org/wiki/D…_Philosophie_und_Religion



    Zhang Daoling, dem seinem eigenen Bekunden nach im Jahre 142 n.Chr. (!) Laozi (Lao-Tse) in einer göttlichen Vision persönlich erschienen war, machte aus demselben eine Art Schöpfergott. Damit hat er den Grundstein für eine religiöse und kirchliche Ausrichtung der Lehren Laozis und Zhuangzis gelegt. Es erinnert ein wenig an Saulus' Erscheinung von Christus, die ihn in den "Kirchengründer" Paulus verwandelte.



    Aber nicht jeder muss ja den Übergang der Schriften des Daodejing oder des Zhuangzi zu Bibelstatus oder von Laozi zu einem Gott mitmachen. ;)


    Insofern ist eine Unterscheidung zwischen philosophischem und religiösem Daoismus schon sinnvoll.



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    Habe im Nachbarthread einen Link gesetzt:


    http://www.sacred-texts.com/tao/



    Ansonsten beschreibt m.E. Möller ("In der Mitte des Kreises") Parallelen und Unterschiede zwischen Buddhismus und Daoismus recht anschaulich.



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