Hab selber, als phantasiebegabter Mensch, viele Erscheinungen und ähnliche Erlebnisse, wie Du schilderst, mit Statuen und auch Bildern gehabt.
SOGAR habe ich zwei verschiedene FOTOS von ein und der selben Statue, die vollkommen verschiedene Gesichter zeigen. Nicht nur verschiedene Gesichtsausdrücke. Die Fotos unterscheiden sich darin, wer fotografiert hat, und in der
Tageszeit und dem Lichteinfall, was bei einem Goldgesicht wohl was ausmacht, aber die Unterschiede sind trotzdem völlig krass. Zunächst war ich sogar davon ausgegangen, dass das Foto von meinem Bekannten digital bearbeitet gewesen sein muss, aber er schwörte mir Stein und Bein, gar nichts daran gemacht zu haben.
Bei dieser Statue hatte ich auch schon absolut klar den Eindruck, sie würde leben. Bei einer Meditation "sprach" sie mit mir (in meinem Kopf) und gab mir überaus gute Ratschläge....
Es ist eine Projektion des eigenen Geistes! Dadurch ist es aber eben ein wunderbarer Schlüssel zum eigenen Geist. Man kann gut sehen, was mit einem selber los ist, oder man bekommt zumindest eine Anregung, worüber man mal nachdenken könnte.
Hat man dazu keinen Zugang, bedeutet das nur, dass einem dieses Mittel verwehrt ist. Das ist keine Sünde, derer man sich zu schämen hätte, sondern auch nur wieder Ausdruck des eigenen Geisteszustandes zu diesem Zeitpunkt. Der Dalai Lama sagte mal, es ginge nicht um die Statuen, man bräuchte sie nicht für den spirituellen Pfad, Milarepa hätte in seiner Höhle auch keine Statue gehabt.
Sie sind einfach ein wunderbares Mittel, solange man noch auf Antworten angewiesen ist, die von außen kommen.
Der Trick ist, in ihnen den lebendigen Buddha zu sehen, aber gleichzeitig zu wissen, dass es nur eine Statue ist.
Denn oberflächliche Statuenverehrung ist nicht Sinn und Zweck der buddhistischen Übung. Und trotzdem ist es hilfreich, sie hoch wertzuschätzen.
Ein Paradoxon.
Edit zu Deiner Frage noch: ich hab mal eine kleine Statue bei der Gelegenheit eines Rinpoche-Besuches zum Segnenlassen mitgebracht. All die Sachen, (Malas, Bilder, Statuen, auch Schmuckstücke und all so'n Kram) wurden auf einem Tablett aufgehäuft und standen dann da herum, während der Rinpoche einen Vortrag hielt.
Als ich abends die Statue wiederbekam war ich enttäuscht. Die gute Schwingung, die sie gehabt hatte, schien verflogen und es dauerte zwei/drei Tage zu Hause, bis sie sich wieder einstellte. Die Statue fühlte sich an wie ein bloßes, totes Stück Material, und ich dachte: 'Hm, da hat das Segnen wohl nicht so viel gebracht. Eher scheint es, als ob diese gierige Schwingung von dem ganzen aufgehäuften Plunder da auf dem Tablett meiner Statue was "abgesaugt" hätte.'
Komisch, nicht?
Eine Woche später gestand der Organisator, dass sie das Segnen lassen völlig vergessen hatten.
Das hätte ich gar nicht gedacht, dass ich das tatsächlich, ganz ohne ausgedache Einbildung wahrnehmen konnte.
Umgekehrt kribbelte mir eine frisch gesegnete Mala schon einmal tagelang buchstäblich zwischen den Fingern.
Ich denke, dass solche Schwingungen sehr veränderlich sind, aber manche Segenssprüche von den Alten scheinen auch Jahrhunderte zu überdauern.
Das sieht man auch an alten Buddhastatuen im Museum. Je älter, desto eindrucksvoller und irgendwie authentischer. Die 2000 Jahre alten strahlen solch eine Ruhe aus, dass man davor stehend und sie betrachtend einfach vollkommen wegdriften kann.