Beiträge von Doris im Thema „Zen-Kunst und Zen-Übung“

    Ich denk, der Herbert Achternbusch macht einfach, was er gerade will.
    Das muss nicht eingeordnet werden. Man darf sich einfach an ihm ergötzen und lachen oder sich das Lachen im Hals ersticken lassen.


    Der künstlerische Prozess ist frei von Schubladen. Es ist die Handlung an sich, nicht der theoretische Überbau. Der funktioniert höchstens wie ein Werkzeug, ein Rahmen. Deshalb kann jeder Stil "Zen" sein – relevant scheint mir die Haltung des Künstlers im Moment des Schaffens.
    Wenn ich einen Zen-Kreis male, dann muss das nichts mit Zen zu tun haben, so wie der Zenkreis auf einem T-Shirt, das ich mal vor Jahren besessen habe. Der Siebdrucker hatte vielleicht nicht einmal eine Ahnung, was das darstellen soll. Umgekehrt kann ein detailreiches Bild, gemalt in einem bestimmten Stil, Zen sein. Das kann man auf alle Künste anwenden.
    Deshalb kann Knödelrollen und Salz auf Brezn streuen Zen sein und das Malen einer Kalligraphie nur die Herstellung einer Tuschzeichnung.


    Ob Reduzierung was mit Zen zu tun hat? Wenn das so wäre, dann tu ich besser gar nichts, denn schon der Kreis wäre mir persönlich dann zuviel.
    Beim Sehen und beim Hören findet ja das Gegenteilige statt, je konzentrierter ich bin: Das Erblicken und Erlauschen von mehr und mehr Details. Ich selbst sehe für mich zwei Möglichkeiten dies auszudrücken: Als Wiedergabe der Details und dem Wissen nie mit der Abbildung fertig werden zu können, außer indem ich selber einen Punkt setze oder den Punkt gleich setzen und diesen alles aussagen zu lassen. Und natürlich das Unterlassen von allem.
    Aber das sind meine Möglichkeiten. Andere mögen das anders betrachten.
    Man sollte die Eigendynamik der künstlerischen Tätigkeit nicht unterschätzen: Es macht einfach Freude auszudrücken und abzubilden und mit den Materialien, dem Handwerkszeug, den Fähigkeiten zu spielen und sie zu erweitern, das Ergebnis für sich alleine zu genießen. Kunst genügt sich auch selber.


    Liebe Grüße
    Doris

    Also, ich mach das auf bayerisch …
    Stricken, Häkeln, Zeichnen, Knödelrollen und Plätzchenbacken.
    Dazu kunstvolles Besenschwingen und Geschirrspülen. Mit Bügeln geht es nicht.
    Die bayerische Übersetzung für Zen heißt Lebm (das B wird nicht ausgesprochen)...