Beiträge von Bettler im Thema „Freundliches im Forum“

    Foren erzeugen keinen Hang zum kritisieren, Tastaturen laden nicht zum räsonieren ein und und keiner muss sich unentwegt verständigen. Es wird von Menschen getan, die sich dafür entscheiden.


    Dieser Erkenntnistand ist seit Friedrich Nietzsches Wort über seine Schreibmaschine gründlich überholt, also schon eine ganze Weile.


    Nun möchte ich gern sehen, wie mit dem Schreibapparat manipulirt wird; ich
    denke mir, dass es viel Übung kostet, bis die Zeilen laufen. Vielleicht gewöhnen
    Sie Sich mit diesem Instrument gar eine neue Ausdrucksweise an – mir wenigstens
    könnte es so ergehen; ich leugne nicht, dass meine „Gedanken“ in der
    Musik und Sprache oft von der Qualität der Feder und des Papiers abhängen …
    (Heinrich Köselitz an Friedrich Nietzsche)


    Sie haben Recht – unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken. Wann
    werde ich es über meine Finger bringen, einen langen Satz zu drucken!
    (Friedrich Nietzsche an Heinrich Köselitz)

    Schwer zu sagen, ob Buddha sich in Internettforen herumgetrieben hat, und wenn ja, unter welchen Nicknames. Sicher hätte er der Logik des Mediums irgendwie Rechnung getragen. Denn der Wunsch danach, dass wir uns gegenseitig mit gütigen Augen betrachen, ist ja ganz wunderbar. Aber der paranoische Hang zur Kritisiererei unter den Postern ist eben auch ein Ergebnis des Buddhaland-Forums selbst. Das Freudliche erstickt im Geächze der Standpunkte, weil die Tastatur zum Räsonieren einlädt. Statt zu delirieren oder Klarheit zu gewinnen, untersuchen wir Gründe und wieder Gründe, entwickeln uns zu kleinen Redemaschinen, die sich selbst nicht kennenlernen, weil sie sich unentwegt mit anderen verständigen müssen.


    Kurz: Ich plädiere für deutlich weniger von allem.