Beiträge von Nils im Thema „Fest im Amitabha Buddhismus“

    Cravin:

    Halli Hallo, Ich wollte mal fragen welche feste man als Amtabha Buddhismus so feiert ?


    Wenn wir im Westen den Amitabha Buddhismus praktizieren wollen, sollten wir nicht die japanischen, sondern die westlichen Feste feiern. Es gibt im Wesentlichen drei große westliche Feste: Weihnachten, Silvester und Ostern. Diesen Festen können wir eine buddhistische Bedeutung geben. Weihnachten ist das Lichtfest Amitabhas. Aus Freude über die Verkündung der Lehre Amitabhas beschenken wir uns. Silvester können wir das japanische Neujahrsfest feiern. Wir glühen uns am Silvesterabend sozusagen für den 1. Januar vor. Am ersten Januar gehen wir dann in den Tempel, wie es Tradition in Japan ist. Wenn es bei uns keinen Tempel gibt, feiern wir das Tempelfest vor dem Hausaltar oder in der Internetgruppe.


    Das Thema von Ostern ist Tod und Auferstehung. Wir besinnen uns auf das Paradies von Amitabha und feiern ein Paradiesfest, also ein paradiesisches Fest. Wir feiern die Vorfreude auf unser zukünftiges Leben im Paradies. Wir können natürlich auch neue Feste schaffen. Welche Feste fallen euch ein? Mir würde ein Monatsfest gefallen. An jedem Ersten oder einmal im Monat zu einem bestimmten Termin treffen wir uns mit unserer Amitabha Gruppe oder im Internet. Wir können dann eine Zahl aus meinem Amitabha Orakel ziehen und uns so positiv auf den zukünftigen Monat einstimmen. Das Orakel kann man natürlich auch sehr gut zu Silvester spielen. Ansonsten können wir natürlich noch den Geburtstag Buddhas und unseren eigenen Geburtstag als Tag der Geburt eines zukünftigen Buddhas feiern. :D

    In Internet fand ich hier http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Alltag:Jahr ("Religion und Brauchtum im Jahreszyklus, Religion-in-Japan ). Der Amitabha Buddhismus in Japan wird vermutlich auch diese Feste feiern. Genauso werden sie vermutlich im Tempel des Shin-Buddhismus in Deutschland gefeiert. Wenn wir einen westlichen Amitabha Buddhismus aufbauen wollen, sollten wir uns an den westlichen Festen orientieren, insbesondere an Weihnachten. Das könnte man als Fest der Liebe Buddha Amitabhas interpretieren.


    "Das Jahr ist in Japan seit jeher durch bestimmte Feiertage strukturiert, die stets auch eine religiöse Bewandtnis haben. Viele Feste hatten ur­sprüng­lich mit der Land­wirtschaft (Beginn der Aussaat, Ernte, etc.), bzw. mit dem Kalender (Tag- und Nacht­gleiche, Sonnen­wende) zu tun. Daher gibt es beinahe jeden Monat ein landes­weites tra­di­tio­nelles Fest, das Anlass für einen Tempel- oder Schrein­besuch bietet.


    Für die meisten Japaner sind mindestens zwei Feier­tage Anlass für traditionelle Feiern: Neujahr (O-shōgatsu) und das Bon-Fest (O-bon). In gewisser Hinsicht sind diese Feiern mit Weih­nachten und Ostern vergleichbar. Auch sie ranken sich um die zwei großen religiös besetzten Themen Geburt und Tod. Der japanische Jahres­beginn hat zwar auf den ersten Blick nicht soviel mit Geburt zu tun wie das christliche Weih­nachts­fest, doch als Beginn des Jahres symbolisiert er — stärker als im Westen — einen Neu­anfang. In früherer Zeit zählten die Menschen ihre Lebens­zeit danach, wie viele Neu­jahrs­tage sie bereits erlebt hatten, und noch heute feiert man in Japan das erste Neu­jahr eines Babys ähnlich wie im Westen die Taufe. Das Bon-Fest, das gefeiert wird, wenn der Sommer zu Ende geht, dient der Erinnerung an die Ahnen und wirft damit ähnliche Fragen auf wie die christlichen Oster­feiern: Tod, Vergänglichkeit, Erinnerung, Leben nach dem Tod.


    Der Beginn des Neuen Jahres ist traditionellerweise einem Schrein­besuch reserviert. Diesen Schrein­besuch nennt man hatsumōde, „Erstes Aufsuchen [der Götter]“. Die meisten Japaner befolgen diesen Brauch, unabhängig davon, ob sie überzeugte Shintoisten, Buddhisten, Christen oder Agnostiker sind. Berühmte Schreine ziehen daher zu Neu­jahr unglaubliche Menschen­massen an.


    Mitte August wird das Bon-Fest gefeiert. In dieser Zeit kommen die Geister der Ahnen aus dem Jenseits auf Besuch. Es ist also eine Zeit, in der man sich auf die Familie, bzw. die Groß­familie inklusive der bereits verstorbenen Generationen besinnt. Ebenso wie Neu­jahr hat Obon eine öffent­liche und eine private Seite. Die öffentliche Seite macht sich in der modernen Stadt­land­schaft vorwiegend dadurch bemerk­bar, dass gegen Abend von überall her Trommel­klänge und traditionelle japanische Musik erklingen. Viele Leute sind im leichten Sommer-Kimono (yukata) unterwegs, um an Volks­tänzen teil­zu­nehmen, die in diesem Falle meist von den bud­dhis­tischen Tempeln ver­anstaltet werden. Das sind die berühmten bon odori, Bon-Tänze, die zumeist kaum einen religiösen Bezug erkennen lassen, aber wohl dadurch gerecht­fertigt sind, dass man den Ahnen Freude bereiten will (Tanz, Gesang und Theater sind tra­di­tio­neller­weise ein sehr wichtiger Be­stand­teil japanischer Rituale, Spaß ist nicht verboten).


    Privat spielt der buddhistische Hausaltar (butsudan) die zentrale Rolle, denn hier sind die Ahnen ja auch sonst das ganze Jahr über präsent. Alle Opfer für die Ahnen (meist Nahrung) werden daher vor dem besonders festlich her­ge­richteten Haus­altar auf­gestellt. Viele besuchen auch das Familien­grab auf dem Fried­hof und hängen dort Papier­laternen auf. In darstellerischer Hinsicht sind Feuer und Licht die essenziell­sten Elemente der Bon-Feiern. Das reicht von kleinen dekorativen Feuer­werks­körpern (hanabi), die die Kinder überall entzünden, bis zu riesigen öffent­lichen Feuer­werken, die gerne zu dieser Zeit ver­an­staltet werden. Und schließ­lich gibt es stets eine un­über­seh­bare Anzahl von Lampions, bzw. Papier­laternen. So ist es zum Beispiel in vielen Orten Brauch, am letzten Abend der Bon-Feiern angezündete Papier­laternen in kleinen Booten zu Hunderten die Flüsse hin­unter­fahren zu lassen (tōrō nagashi). Dies symbolisiert die Verab­schiedung der Ahnen, die nun durch ein „Ver­ab­schie­dungs­licht“ (okuribi) wieder ins Jenseits zurück geleitet werden sollen. "