Beiträge von Nils im Thema „Weltprozess und Kausalnexus“

    goldie:
    Zitat

    Wenn man erleuchtet ist entwickelt man ein so feines Bewusstsein, dass man seine früheren Leben sehen kann.

    Ich bestreite dies. Es gibt Erleuchtete, die das Gegenteil behaupten, zum Beispiel im Zen. Sie halten die Erkenntnis von früheren Leben für eine Einbildung, für makyo, für Täuschungen. So lange solche Täuschungen da sind - kann man im Grunde nicht erleuchtet sein.


    Buddha hat bei seiner Erleuchtung seine früheren Leben gesehen. Ich behaupte einfach mal so, dass Buddha erleuchtet war. Wenn manche Erleuchtete ihre früheren Leben nicht sehen können, liegt das daran, dass es viele verschiedene Stufen der Erleuchtung gibt. Insbesondere entwickeln sich Fähigkeiten wie Allgegenwart und Allwissenheit sehr unterschiedlich. Daraus erklärt sich, dass manche Erleuchtete behaupten, es gibt keine früheren Leben. Als Buddhisten folgen wir grundsätzlich Buddha. Wir glauben deshalb an die Reinkarnation und an frühere Leben. Was sich genau reinkarniert, ist schwierig zu beschreiben und umstritten. Jedenfalls reinkarniert sich etwas. Nach meiner Erfahrung würde ich es als Bewusstsein bezeichnen. Mein Bewusstsein hat sich durch viele Inkarnationen vom Kleinstlebewesen zum Menschen hin entwickelt. Ich hatte in jeder Inkarnation aber ein eigenes Ich (Ego). Wenn ich meine früheren Leben betrachte, weiß ich dass ich das war. Aber es fühlt sich gleichzeitig an wie ein fremder Menschen. Insofern inkarniert sich das Nichtselbst. Aber gleichzeitig nehme ich meine Eigenschaften mit in die nächste Inkarnation. Wenn ich mich auf dem spirituellen Weg entwickel, dann nützt mir das im Jenseits und im nächsten Leben.

    goldie:

    Das ist weder buddhistisch noch wissenschaftlich. Eine Inkarnation von Seelen ist vom Buddha nicht beschrieben worden. Es handelt sich um reine Spekulationen, das Wort Esoterik ist hier angebracht. Die plausibleren Erklärungen für Nahtodgeschehen stammen m.E. eindeutig von Hirnforschern.


    Reden wir statt von einer Seele von der Reinkarnation des Bewusstseinskontinuums. Das ist buddhistisch. Und wissenschaftlich ist es auch. Wenn man erleuchtet ist entwickelt man ein so feines Bewusstsein, dass man seine früheren Leben sehen kann. Das wird eines Tages auch die Wissenschaft erkennen. Nur beschäftigt sie sich heutzutage kaum mit der Erleuchtung und den damit zusammenhängenden Bewusstseinszuständen. Ich kenne ebenfalls meine früheren Leben. Und es ist eindeutig, dass es sich dabei um frühere Leben handelt. In Bezug auf die Nahtodforschung gibt es verschiedene Ansichten. Die Atheisten interpretieren das Geschehen atheistisch. Aus meiner Sicht verwickeln sie sich dabei in unlösbare Widersprüche. Wenn man sich genau damit beschäftigt, beweisen die Nahtoderfahrungen die Existenz eines Jenseits und eines Lebens nach dem Tod. Ich habe sehr umfassend mit atheistischen Wissenschaftlern darüber diskutiert.


    goldie:
    Zitat

    Spirituell formuliert würde man sagen, dass der Kosmos aus Licht (einer feinstofflichen Substanz) besteht. Das spürt man als Mystiker auch so.

    Es gibt bestimmte Mystiker, die das so sehen. Ich selbst halte die Dunkelheit für ebenso wichtig.


    Hier können wir zusammenkommen. In der Erleuchtung erfährt man den Zusammenhang von Leere (Dunkelheit, Nichtswerdung) und Fülle (Einheit, Glück). Wenn das Zentrum des Kosmos aus Erleuchtungsbewusstsein besteht, dann sind dort beide Elemente enthalten.

    Dann inkarnieren sich die Seelen in anderen Universen. Und wenn alle Universen im Urlicht verschmelzen, dann bilden wir laut Michael König ein gemeinsames Bewusstsein. Und aus diesem Bewusstsein bilden sich dann irgendwann wieder neue Universen. Zwar soll man laut Buddha nicht über die Dinge spekulieren, die man letztlich doch nicht begreift. Man soll sich auf den spirituellen Weg konzentrieren und zur Erleuchtung gelangen. Wenn man dann die Stufe der Allwissenheit erreicht, begreift man auch alles. Aber bist dahin kann es noch etwas dauern.


    Und warum sollen wir die spekulative Wissenschaft abschaffen? Sie hat uns in den letzten 2000 Jahren einige Fortschritte gebracht. Wer mag heute ohne Strom, Licht, Internet leben? ich halte Michael König für einen seriösen Wissenschaftler. Er hat einen seriösen wissenschaftlichen Ansatz. Das wird deutlich, wenn man das Buch liest. Möglicherweise hat er sogar Recht mit seinen Auffassungen. Mir gefällt es auch nicht, dass er es teilweise etwas sehr esoterisch formuliert. Aber so kann er es gut verkaufen. Und Geldverdienen ist nun mal ein Teil unseres westlichen Wirtschaftssystems. Obwohl ich persönlich lieber einfach lebe und mein Wissen als Geschenk weitergeben. Aber das verlange ich nicht von meinen Mitmenschen.


    Damit der Ansatz von Michael König etwas deutlicher wird, möchte ich ihn hier kurz zusammenfassen. Nach der Meinung vieler Quantenphysiker (Amit Goswami, Fritjof Capra, Hans-Peter Dürr, Jean Émile Charon, Burkhard Heim, Michael König) gibt es hinter der Welt der Materie einen Hyperraum, den man als Jenseits oder als Himmel (Hans-Peter Dürr, Daniel Kronick, Michael König) auffassen kann. Grundlage dieser Annahme ist das bewiesene (verifizierte) Phänomen der Quantenverschränkung. Wenn zwei verschränkte (durch einen Kontakt “geistig” verbundene) Photonen (Lichtteilchen, Quanten) über eine große Raumdistanz weitaus schneller als mit Lichtgeschwindigkeit (sofort) kommunizieren können, muss es eine höhere Dimension (einen Hyperraum) geben, durch die dieses möglich ist. Denn die spezielle Relativitätstheorie Einsteins zeigt, dass sich Signale in den herkömmlichen Dimensionen des Raumes nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Gesicherte Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Hyperraums liegen noch nicht vor. Es gibt die Stringtheorie und die Viele-Welten-Interpretation der Quantenphysik. Daraus ließe bei erfolgreicher Verifizierung die Existenz eines mehrdimensionales Universum (Multiversum) ableiten.


    Der französische Physiker Jean Émile Charon (1920-1998) entwickelte die komplexe Relativitätstheorie, wonach es im Inneren eines Elektrons (Elementarteilchens) ein Photonengas gibt, das Strukturen ausbilden kann und eine Art inneres Gedächtnis des Elektrons darstellt. Das Bewusstsein eines Menschen kann nach Charon im Elektronengedächtnis gespeichert werden (siehe Biophotonik). Da Elektronen eine ewige Lebenszeit haben, stellte der deutsche Physiker Michael König in den 1980er Jahren die Hypothese auf, dass die Essenzelektronen im Körper eines Menschen eine ewige Seele bilden. Diese könnte nach dem Tod des Menschen weiterexistieren und sich später in einem neuen Körper wieder auf der Erde inkarnieren. Für die Existenz einer vom Körper unabhängigen Seele sprechen nach Ansicht einiger Wissenschaftler auch die Erkenntnisse der Nahtodforschung, der Reinkarnationsforschung und das Nachtodgeschehen beim 16. Karmapa.(Reinkarnationsforschung)


    Der Physiker Burkhard Heim (1925-2001) führte mit der erweiterten Quantenfeldtheorie eine Quantifizierung von Raum und Zeit durch. Er ging davon aus, dass der Raum aus kleinsten Flächenquanten zusammengesetzt ist und es zusätzlich Zeitquanten gibt. Spirituell formuliert würde man sagen, dass der Kosmos aus Licht (einer feinstofflichen Substanz) besteht. Das spürt man als Mystiker auch so. Der Hyperraum ist also nicht leer, sondern mit “Licht” gefüllt. So konnte Burkhard Heim den Hyperraum jenseits der Materie berechnen. Insgesamt ergab sich ein zwölfdimensiones Universum. Wie Charon ist Heim ein bisher wenig beachteter Außenseiter in der momentanen Physik. Aber die Dinge können sich ändern. Außenseitermeinungen können zum Mainstream werden.


    Der deutsche Quantenphysiker und Mystiker Dr. Michael König (*1957) veröffentlichte 2010 das Buch Das Urwort. Die Physik Gottes. Darin stellt er die Urwort-Theorie auf, wonach das Bewusstsein das Zentrum des Universums ist, aus dem sich alles entwickelt und mit dem alles verbunden ist. Michael König hat die Theorien von Charon und Heim aufgearbeitet und erweitert. Dadurch konnte er quantenphysikalisch bestätigen, was die Erleuchteten und Mystiker aller Zeiten durch die innere Erforschung ihres Bewusstseins herausgefunden haben. Er verbindet mit seiner Urwort-Theorie das traditionelle Wissen der mystischen Philosophie mit der Quantenphysik. Danach gibt es im Zentrum unseres Multiversums eine höhere Bewusstseinsdimension aus Energie, Liebe und Information (ELI).


    Unser Gesamtuniversum besteht entsprechend der traditionellen indischen Philosophie aus den drei Grundbereichen materieller Kosmos, Jenseits (geistige Welt) und Himmel (Lichtwelt). Durch spirituelle Übungen kann ein Mensch einen Lichtkörper entwickeln und in höhere Bewusstseinsbereiche aufsteigen. Auf der Erde wird es in Zukunft ein goldenes Zeitalter geben, in dem Spiritualität und Wissenschaft miteinander vereint sind. (Michael König, a.a.O., Seite 265 (Schlußworte).)

    kerrinchen:

    Im unendlichen Raum sind unendlich viele Welten enthalten, die von unendlich vielen Wesen bewohnt werden. Jede Welt durchläuft zyklisch Perioden des Entstehens, des Bestandes, des Vergehens und der Nichtexistenz. Nach einer Zeit der Nichtexistenz erhebt sich in dem entsprechenden Raum ein Wind, der eine neue Welt hervorbringt. Dieser Wind entsteht durch die Macht der Taten (Karma) der Wesen einer untergegangenen Welt. In der Zeit des Weltbestandes folgen 10 aufsteigende und ebenso viele absteigende Weltalter aufeinander. In ihnen verbessern oder verschlechtern sich die Zustände. Während der Abstiegsperioden treten Buddhas als Welterleuchter auf, um für Erlösung zu sorgen. Der ganze Weltprozess geht nach ewigen, kosmischen Gesetzen vor sich und ist Auswirkung der Vergeltungskausalität guter und böser Taten. . Mich hat dieser Text bewegt, ich habe seither das halbe Netz nach weiteren tiefergehenden Informationen zum Thema Weltprozess und Kausalnexus durchsucht, aber leider nichts brauchbares gefunden :(:(:( Meine Frage wäre daher, gibt es hier User die sich schon mal mit diesem Thema beschäftigt haben und noch mehr Infos haben? Weiß jemand ein Buch, eine Webseite oder Stellen im Palikanon die hilfreich sein könnten?LG


    Ich habe mich mit der Quantenphysik beschäftigt. Dort gibt es ähnliche Ansätze in der Viele-Welten-Interpretation, der Stringtheorie und insbesondere in der Urworttheorie von Michael König. Du kannst dir das Buch Urwort kaufen. Es ist nicht leicht zu verstehen, aber vermutlich das einzige Buch, welches diese Dinge näher ausführt. Letztlich steckt dahinter die hinduistische Philosophie vom ewigen Werden und Vergehen der Universen.


    http://www.scorpio-verlag.de/Buecher/14/Das-Urwort.html