Viele schöne Beiträge hier und auch das Faust Zitat finde ich sinnvoll. Gut Goethe konnte es noch nicht wissen, aber nach neuestem Kenntnisstand ist es eher so, dass statt einer gespaltenen Seele viele verschiedene "Ichs" wie eine bunte Zirkustruppe in unserem Kopf und Unbewusstem herumgeistern (Übrigens auch ein spirituelles erleuchtetes oder ichloses Ich, dass sich als besser als alle anderen halten kann, siehe z. B: "Erleuchtung und Meisterschaft, vom Sinn und Unsinn spiritueller Suche")
Manchmal gibts im Buddhismus die nonduale Sichtweise, Körper-Geist-Kontinuum. Bewusstsein ist Seh, Hör , Fühl, ...Denkbewusstsein, je nach Objekt und ist vom Objekt abhängig. Spätestens beim Thema Tod und Wiedergeburt zeigen buddhistische Aussagen plötzlich dualistische Sichtweisen.
Auf einmal geht der Körper einen anderen Weg wie das Bewusstsein, die Begierde zum Dasein oder auch Schopenhauers blinder Daseins-Welt-Wille bleibt kurz nach dem Tod übrig und muss sich nun einen neuen Körper suchen..... eigenartig. War vorher nicht der Wille am Körper gebunden ?
Jetzt muss man Farbe bekennen bei der zentralen Frage : Ist das Begehren / der Daseins-wille wirklich eine körperunabhänige blinde und leiderschaffende Energie die sich überall versucht Körper zu erschaffen und individuell je nach Körper aus dem diese Energie bei dessen Tod ausgeschossen wird individuell gefärbt wiedergeboren ist ?
Fakten dazu :
- Es gibt grundsätzliche Kräfte im Universum (4 physikalische Grundkräfte, Gravitation, starke - und schwache Kernkraft, Elektromagnetismus ) bei dem die Physik nur ihre Wirkungen beschreiben kann aber nicht weiß was oder woher sie stammen. Eine Kraft will scheinbar immer etwas bewegen oder wohin (=Weltbegehren, Weltwillen das zum Dasein der Dhammas, Dinge und Lebewesen führt ).
- Bei künstlicher Befruchtung oder Befruchtung im Reagenzglas sind alle Reaktionsmuster Kräfte zur Entwicklung eines Lebewesens im Ei und im Samen vorhanden, keine Hypothese eines äußerlichen Wiedergeburtsbegehrens, -bewusstseins, oder -willens notwendig. Das Daseinsbegehren liegt in den Zellen. Daher wird auch ein wiedergeborener Buddha Begehren brauchen zur Geburt, genauso wie keine jungfräuliche Geburt möglich ist.
- Jede Nacht in der Buddha nach seiner Erleuchtung schlief, sorgte das Daseinsbegehren seines Körpers dafür, dass sein unbewusstes Atmen ihn am Leben, am Dasein erhielt.
- Das Begehren ist evolutorisch, es bringt nur dort Dasein hervor wo es passt, heißt Daseinsbedingungen angenehm sind. Wo nicht, da verschwindet das Dasein.
Demnach wären alle Nichtbelebte Planeten Nirwana-Planeten, es gibt dort zwar die Kräfte aber es werden keine Wesen geboren, wunderbar ! .... Aber ist dann dieses Daseinsbegehren wirklich zu bekämpfen oder einfach nur besser zu steuern ? Hat das Daseinsbegehren vielleicht daher auch den menschlichen Verstand erschaffen ?
Er gibt dem Willen mehr Freiheit als den Tieren aber das heißt auch mehr Freiheit zu Leid und zu Glück.