Beiträge von aelfreda im Thema „Dhamma ist keine leichte Kost - Schade ich meiner Freundin?“

    hallo looque,
    ich kann deine (mittlerweile vielleicht schon verjährte bzw. vermonatete) Problematik verstehen.
    ich schließe mich der erfahrung an, dass das verstehen der buddhistischen lehre eher ein befreiendes gefühl auslöst kein depremierendes.
    ich denke eher, das das ego deiner freundin versucht sich zu schützen. das ist eine normale reaktion die bei jedem ausgelöst wird. jedes ego versucht sich erst mal vor seiner auflösung zu schützen. meins auch immer wieder mal :)
    ich verstehe, das du dich mitteilen möchtest. ich z.b. wohne in einer buddhistischen wüste. das gute kharma mich mit gleichgesinnten austauschen zu können blieb mir bisher verwehrt. also mussten meine partner herhalten wenn es darum ging fragen zu diskutieren oder inspiration zu bekommen oder einfach nur tatkraft für die praxis zu entwickeln. sobald ich das thema angeschnitten, inspirierende passagen vorgelesen oder beobachtungen mitgeteilt hatte.....waren sie auch schon eingeschlafen. wenn ich stundenlang über vorhänge rede oder sonstigen nonsense tun sie das nicht....(was ich verstehen könnte) doch sobald das thema auf den buddhismus fällt, fallen meine gesprächspartner ins koma. das bedeutet letzendlich nichts anderes, als das die worte bereits wirkung zeigen. das ego des gegenüber hat erkannt, das gefahr für es besteht und schützt sich. leider kann man sich mit schlafenden personen schlecht austauschen. :)
    mittlerweile habe ich akzeptiert, das der weg (der auch von jesus als alleingang aufgezeigt wurde) allein beschritten werden muss. wenn man einen partner hat, der nicht in der selben schiene läuft ist das sehr schwierig. sie bekommen nicht die resonanz die sie erwarten weil man schlichtweg ein anderes weltbild hat. und da ich persönlich meine spirituelle entwicklung nicht unter eine partnerschaft ordnen kann, hat es bisher bei mir auch nicht funktioniert.


    das mit der kuschelreligion find ich witzig. aber letztendlich ist keine religion eine kuschelreligion ausser vielleicht die moderne esotherik, die letztlich nur versucht zu betäuben oder schönen lack auf den rost zu legen, der doch irgendwann wieder abplatzt und man muss sich eine neue dosis besorgen. auch für einen christen ist es nicht leicht in schweren stunden auf gott zu vertrauen und für viele ist es auch nicht leicht zu teilen. sie haben lediglich eine größere gemeinde in der sie sich kuschlig aufgehoben fühlen können, die sie jeodch oft nur in ihren fehlverhalten bestärken statt sie zu belehren, ist also auch nicht das gelbe vom ei.
    in der bagavatgidha steht: das wahre glück schmeckt erst wie gift und dann wie honig. und das falsche glück schmeckt erst wie honig und dann wie gift.
    kuschlig ist also keine religion. kuschlig sind die früchte der richtigen übung.


    last but not least kann ich dir aus erfahrung sagen. mir gings genauso nur das meine partner nicht geweint sondern geschlafen haben. ich hätte auf keinen fall nicht darüber reden können und ich bin froh das ich diese erfahrung gemacht habe. da es mein verständnis über andere nichtpratikizierende menschen erweitert hat.
    auch ich hatte übrigens mal panik ich könnte den stromeintritt nicht schaffen :) drei jahre hatte ich mich gemartert ich muss jetzt meditieren, warum schaffe ich es nicht mehr. bis ich erkannt hatte, das ich noch wünsche und sehnsüchte in der materiellen welt hatte, die gelebt werden mussten um die erfahrung zu bekommen, dass sie leer sind. manche dinge kann man nicht ermeditieren, die muss man erfahren... alles auf dem weg gehört dazu....


    lg aelfreda