Beiträge von accinca im Thema „Der Atman und der Fackeltraeger“


    Ich weiß, daß viele Leute im Mahayana damit ein Problem haben.
    Bei getrübter Sicht kann einem der gesamte achtfache Pfad
    wie ein "Egoverstärker" vorkommen.
    Andererseits geht es beim achtfachen rechten Pfad genau darum
    erst einmal ein vernünftigen und starken, klaren Geist zu herzustellen.
    Deswegen werden ja die heilsamen Kräfte gestärkt und die unheilsamen
    geschwächt, bis der Geist einig, gesammelt, geläutert, gesäubert, gediegen,
    schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar geworden ist.
    Erst dann ist er zum zerbrechen aller Fesseln geeignet. Das mag einem
    wie ein verstärktes "Ego" vorkommen. Aber erst dadurch ist er zur völligen
    Befreiung von allen Fesseln des Anhangens in der Lage. Mit schwachen
    Geist wird das nie was.

    ChangPuerk:
    accinca:


    und das auch nur wenn sie "Glück" haben. Wer alles als vergänglich
    tief genug erkennen kann, der hat Glück denn er überwindet das Anhangen
    und den Glauben der sich auf Anhangen gründet.


    Gerade das ist das Problem.
    Ist es Anhangen zu glauben das man erlischt?!


    Es ist Anhangen zu hoffen das man nicht erlischt.
    Aber keine Angst, es gibt keine Möglichkeit gegen den Willen
    nach Dasein zur Erlöschung zu kommen.
    Nur wer z.B. die Vergänglichkeit tief genug erkennt, kann
    das Anheften am Dasein aufgeben.Und auch das nur langsam.


    .

    ChangPuerk:
    accinca:


    Das sagst du so, aber der Buddha lehrte die Erlöschung als Ziel
    seiner Lehre = nibbana, nirodha.


    Wenn ich die Erlöschung erfahren würde, dann hätte ich den Glauben daran.
    Warum soll ich mit Gewalt daran glauben?!


    Man kann auch aus Einsicht glauben bevor es noch erfahren wurde.
    Andererseits gibt es auch Leute die nur durch Erfahrung schlau werden
    und das auch nur wenn sie "Glück" haben. Wer alles als vergänglich
    tief genug erkennen kann, der hat Glück denn er überwindet das Anhangen
    und den Glauben der sich auf Anhangen gründet.

    mukti:

    Leid ertragen bedeutet nicht Leid beenden denke ich, es wäre nur eine Verminderung von Leid. Und eine Welt ohne Leid existiert wohl nur als eine Glaubensvorstellung.


    Außerdem wäre sie ja vergänglich.
    Viele Menschen haben aber immer wieder das Problem. das sie
    kamma und anatta nicht unter einem Hut bekommen können.
    Das liegt hauptsächlich daran, das sie glauben der Buddha
    hätte bei dem körperlichen Systemversagen ein automatisches
    völliges Nibbana (Erlöschung) gelehrt. Wäre das so, dann könnte
    es natürlich kein kamma mehr geben.