Beiträge von brigittefoe im Thema „Sterbebegleiter“


    Liebe Losang Lamo


    es ist sogar in den meisten Fällen eher der Fall,
    sich um die Angehörigen zu kuemmern !
    Du dienst als Puffer und einigermassen neutrale Person,
    die Näherstehenden emotional auf den Teppich zu kriegen !


    Dies erfordert eine Distanz aber auch gehörige Portion Mitgefuehl.


    Die Sterbenden selbst lassen ihre Masken fallen und bereuen
    in den letzten Wochen, Tagen, ja Stunden, nicht ihren Träumen
    und Ideen Folge geleistet zu haben.
    Auch wollen viele unerledigtes, ungesagtes und Zwist bereinigen -
    das Krumme Gerade biegen !


    Leichten Herzens und gefasst gehen die wenigsten,
    es sind NUR die,
    -meiner Erfahrung nach-
    welche ganz sicher IHR Leben gelebt haben, wie sie es sich wuenschten,
    ja vorstellten, viel Liebe in sich hatten, ja zum Leben sagen konnten.
    Auch sind sie sich sicher, weiterzu-existieren, in einer anderen Seinsform
    und Welt.


    LG, Gitte

    PS:
    Da ich mich fuer die zu Hause Betreuung entschieden habe,
    sind die Angehörigen eher mein Thema und ich schotte
    die Sterbede oder Sterbenden eher ab . . .


    Es gibt Mithelfer in meinem Kreis, die sich eher fuer
    die Alleinstehenden qualifiziert sehen;
    mit den Angehörigen auch schwer zurechtkommen bzw.
    umgehen können,
    weil hier wirklich ein Haufen Zorn und Wut zum Ausdruck kommt.
    Mit dieser Aggression ist auch nich einfach . . .
    mal ganz abgesehen von dem Neid und der Missgunst, wer denn nu erben tut !!!


    Der Sterbende selbst hat einfach am Anfang GANZ grosse Angst !!
    Diese ein wenig zu glätten und Friede in die Seele zu bringen,
    kann klappen oder auch nicht . . .
    Ich könnte im Grunde schon - wie viele vor mir - ein Buch darueber schreiben.


    Ganz wenige wollen einfach NUR alleine und in Ruhe sterben ohne
    Brim Bram Borium;
    diese sind fuer mich die wahren Erleuchteten, wie eine seltene Perle in der Muschelschale
    aufzufinden.

    Sherab Yönten:

    Ist jemand hier im Forum, die oder der Erfahrungen mit Hospizarbeit hat ?


    Ich überlege schon recht lange, eine Ausbildung zum "Sterbebegleiter"" zu machen, habe aber keine Vorstellung ob ich das neben dem Beruf und neben einer Ehe (und neben dem Besuch meines buddhistischen Zentrums) zeitlich organisieren kann.


    Die Motivation, die ich für mich sehe: Viele Menschen sterben heute alleine, da viele Pfleger und Ärzte nicht die Zeit haben, sich um sterbenskranke Menschen zu kümmern.


    Moin Sherab Yönten,


    ich habe eine ehrenamtliche Ausbildung zur Sterbebegleitung gemacht.
    Da kannst Du Dich vor Ort erkundigen, wie es im einzelnen gehandhabt wird.
    Du wirst -kannst in Pflege- und Altersheimen, Palliativstationen oder bei den
    Patienten zu Hause eingesetzt werden.
    In Einzel- und Gruppengesprächen geht man auf Deine Vorlieben ein,
    was Du am besten kannst und auch verkraftest !


    Meine Wenigkeit hat viel Zeit, da ich Rentnerin bin, aber wäre ich noch im Berufsleben
    Kinder daheim und eine Beziehung, die auch viel Raum und Energie brauchen,
    wuerde ich mir das zweimal ueberlegen . . .


    LG, Gitte