Beiträge von Lirum Larum im Thema „Gegenmittel bei Langeweile“

    void:

    ... Ich habe nur mal gehört, dass Avalokiteshvara auf tibetisch Chenresig heisst, was von manchnen mit "Liebevolle Augen" übersetzt wird. Das deutet zumindest in die Richtung, dass es ein wichtiges köperliches Merkmal einer freundlichen Grundhaltung ist.


    Zumal wichtig, wenn man wie Chenrezig 1022 Augen hat. (1000 Augen in den 1000 Händen und dann noch 22 in den 11 Gesichtern.



    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/A…han_bodhisattva_image.jpg

    Sherab Yönten:

    ... Wie könnte ich das nutzen als Gegenmittel gegen Langeweile bei der Meditation über die Natur des Geistes ?


    Ups! Nein, so meinte ich es nicht.
    Ich meinte eher, das "Langeweile" ein Symptom ist, daass Du zu oberflächlich analysierst in der Analyse-Meditation. Also, wenn Du richtig analysierst/praktizierst, kann "Langeweile" in der Vipassana-Medi nicht sein. Im Shamata könnt ich mir ja grad noch vorstellen....
    Wie geht es richtig?
    Ich bin kein Lehrer. Kann ich also hier nicht erklären.
    Ich fand die Anleitungen im letzten Abschnitt des Mittleren Stufenweges hilfreich.

    Sherab Yönten:

    Speziell bei der Einsichtsmeditation mache ich wohl immer den Fehler, intellektuell an die Sache ran zu gehen:


    "Alle Phänomene sind leer von inhärenter Existenz" - Das empfinde ich mittlerweile schon als selbstverständlich.


    Und die permanente Wiederholung dieser Selbstverständlichkeit wenn ich über die Leerheit meditiere (diese Art der Meditation ist Teil meiner Sadhana) verursacht bei mir Langeweile.
    .


    Das, was Du hier beschreibst, scheint der Kernpunkt der Sache zu sein, und er ist schwer zu verstehen, wenn man es nicht am eigenen Leib erlebt.
    Wenn ich in so einer Situation wäre, würde ich sagen: "Thema soweit erstmal erkannt, nächstes Thema." Mir wäre "alle Phänomene" zu wischiwaschi, sondern ich würde versuchen ins Detail zu gehen, in meinen Alltag, und zwar mit Hinterfragen. Am besten über Dinge, die einen irgendwie bewegt haben, verärgert oder missgestimmt haben.

    Ich vermute, dass "Langeweile" eine Umschreibung für eine Art latente Ungeduld ist. Das ist eigentlich ein interessantes Analyseobjekt für die Meditation. Oder etwas, das man auch gut ziehen lassen kann. Muss man vor Ort gucken, wie man selber damit umgeht.
    Langeweile steht ja für einen Zustand der Ruhe, den man ungeduldig betrachtet?
    Insofern meinte ich als Gegenmittel diese Ruhe lieber zu genießen (wann hat man schon mal Ruhe?) Bei mir wäre das das Gegenmittel.
    Aber was weiß ich schon, was für Dich oder andere "Langeweile" bedeutet?
    Für mich bedeutet es, in Erwartung von etwas zu sein, das nicht eintritt. Also, diese Haltung aufgeben.


    Die Meditationstechniken, die man so hat, sind ja ein kostbares Juwel. Man kann ihnen daher jeden Tag auf's neue mit großer Verehrung und Wertschätzung begegnen. Das meinte ich mit "Genießen".


    Und technisch betrachtet: wenn eine Analyse nicht mehr fruchtet, weil sie langweilig geworden ist, dann ist es wohl Zeit, mit dem "Vorbeten" von festgelegten Sätzen aufzuhören und statt dessen ins Detail zu gehen, oder zurück ins Shamata. Wenn ein Geisteszustand der Langeweile besteht, kann man genauso gut in Shamata zurückgehen.


    Ach, eigentlich ist das eine Frage für Deinen Lehrer. Frag mal Deinen Inneren Lehrer. :)