Beiträge von Nils im Thema „Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?“

    OlliP:

    Hallo, mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat? Gruß, Oliver


    Die Lösung ist ganz einfach. Du bist reines Bewusstsein. Du hast keine individuelle Identität. Du kannst aber eine Identität annehmen. Grundsätzlich bist du aber nur der Beoachter. Du haftest nirgends an und lehnst nichts ab. Du bist einfach nur. Erleuchtetes Sein. Alles. Einheitsbewusstsein. Aus meiner Sicht ist die Entwicklung des Erleuchtungsbewusstseins ein fließender Prozess. Am Anfang gibt es ein großes Ego (Ich-Bewusstsein) und am Ende wird es immer kleiner. Bis es ganz verschwindet und du nur noch erleuchtete Energie bist. Dann bist du aber auf der Erde nicht mehr lebensfähig und interessierst dich auch nicht mehr für ein Leben auf der Erde. Weltliche Dinge bedeuten dir nichts mehr. Du kannst dich aber auf der Erde inkarnieren um anderen Wesen zu helfen. Dabei kannst du jede Form (jeden Charakter) annehmen, der hilfreich ist.


    Im Yoga spricht man von Sein-Einheitsbewusstsein-Glück. Moses beschrieb Gott mit den Worten "Ich bin." Und gleichzeitig als Licht. Nach meiner Erfahrung verschwindet das Ich-Bewusstsein langsam, wenn man die Stufe der Energiewahrnehmung erreicht. Dann spürt man sich mit allen Wesen real verbunden, kann ihnen real durch geistige Energien helfen und empfindet sich nicht mehr als getrennt. Man lebt in einer energetischen Einheit. Wenn die Energie zunimmt, dann verschwindet das Ich-Bewusstsein und man ist nur noch glückselig da.