Derzeit arbeite ich in einem Bestattungsinstitut. Der Tod ist für mich also soetwas wie eine Tatsache, der ich mich jeden Tag von Neuem stellen muss. Ich habe einen Organspende-Ausweis. Das Leben wird eines Tages enden. Es wird passieren, jeder hier im Forum muss sterben. Man kann nicht "auf sicher gehen" und sich damit für unverwundbar oder unbesiegbar halten. Jetzt, morgen, in 45 Jahren... ? Fast täglich kann ich mich mit Angehörigen über das Leben und die letzten Tage der Verstorbenen unterhalten. Besonders bei langer Krankheit erleichtert das Loslassen am Ende (wie auch bei Kübler-Ross beschrieben) das Sterben. Eher hätte ich die Befürchtung, dass Klammern am Leben den Übergang in eine - wie auch immer geartete oder genannte - nächste Phase des Bewußtseins/Seele o.ä. erschweren wird.
Da es passieren wird, ist es für mich ok, dass der Tod mit dem "Individualtod/Hirntod" festgelegt ist. (Denn irgendwo muss die Grenze gezogen werden + Der Hirntod ist irreversibel.) Wenn meine Organe noch brauchbar sein würden, kann gerne ein anderer Mensch noch ein paar Jahre geschenkt bekommen. Was auch immer sie/er damit dann anfangen will - am Ende geht jeder Körper den "Weg allen Irdischen".